Der Unverpackt-Laden in Renningen ist noch nicht offiziell eröffnet worden. An zwei Tagen in der Woche wird aber schon verkauft.

Renningen - Seit Ende des Jahres nimmt der neue Unverpackt-Laden in Renningen in der Hauptstraße 26 konkrete Formen an. Dank Pandemie, Bürokratie und anderen Hürden ist noch viel zu tun, bevor der Laden endgültig fertig ist. Die Beteiligten, allen voran die Initiatorin Christine Berg, bleiben aber am Ball. Mittlerweile hat das Geschäft erste Waren in den Regalen und zweimal die Woche geöffnet. Auch eine Abholung von sogenannten Pois-Produkten ist möglich. Hier geht es um fair gehandelte Waren von portugiesischen Kleinbauern.

 

„Es hat sich vieles verzögert“, bedauert Christine Berg. „Aber es war mir wichtig, zu zeigen: Es geht voran. Und ich möchte die Leute ermuntern, vorbeizukommen und das Konzept einfach mal kennenzulernen.“ Daher werden bereits erste Produkte an zwei Tagen die Woche verkauft. Geöffnet ist immer dienstags und donnerstags von 16 bis 18.30 Uhr. Bisher ist nur Barzahlung möglich. Im Angebot gibt es einige Drogerieartikel, aber auch Lebensmittel wie Müslizutaten und Schokolade. Zwischenzeitlich ist die Konzession eingereicht und die Gewerbeanmeldung erledigt, sagt Christine Berg. Die richtige Eröffnung soll zeitnah erfolgen.

Auf Plastik verzichten

Die Idee hinter Unverpackt-Läden ist der Verzicht auf Plastik. Die Waren werden nicht einzeln verpackt, sondern werden in großen Behältern angeboten. Die Kunden können Behältnisse wie Tupperdosen von zu Hause mitbringen und sich alles in der gewünschten Menge mitnehmen. Christine Berg, die bereits seit Anfang 2021 erste Grundsteine für den Unverpackt-Laden gelegt hat, möchte damit außerdem einen gemütlichen Treffpunkt mit Café gestalten, an dem sich die Menschen austauschen und beraten lassen können. Sogar Vorträge, Diskussionsrunden und dergleichen sind angedacht.

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Im November lud sie zu einer Informationsveranstaltung ein, um mit anderen Interessierten eine Genossenschaft zu gründen und den Laden gemeinsam aufzubauen. „Es ist überwältigend viel und Komplexes zu beachten und zu tun, fast alles ist Neuland“, berichtet die Renningerin in ihrem Newsletter über die Entwicklung des Projekts. Nicht nur die Pandemie macht zu schaffen. „Die notwendigen Leute, Behörden, Organisationen, Unternehmen sind vielfach überlastet, schwer erreichbar, und es gibt nur verzögerte oder keine Rückmeldungen.“

Nächste Pois-Abholung am 15. Februar

Doch die Initiatorin blickt positiv nach vorne. Die erste Pois-Abholung sei bereits gut gelaufen, die nächste steht in wenigen Tagen an. Und das steckt dahinter: „Portugiesische Kleinbauern, die naturnah und unbehandelt anbauen, haben große Probleme, ihre Waren zu fairen Preisen zu verkaufen, sie können mit den Preisen auf dem Weltmarkt nicht mithalten“, erklärt Christine Berg.

Matthias Kästner aus Winnenden, der enge Kontakte nach Portugal hat, gründete aus diesem Grund die Pois-Initiative. Die Waren können online bestellt und an festen Terminen an einer bestimmten Abgabestelle abgeholt werden. Eine davon ist der Unverpackt-Laden in Renningen. „Vor allem geht es um Obst und Gemüse, darunter natürlich Südfrüchte, inzwischen gibt es aber auch verarbeitete Waren wie Öl oder Wein.“

Die nächste Pois-Abholung im Unverpackt-Laden Renningen ist am Mittwoch, 15. Februar. Bestellungen können bis zum 7. Februar abgegeben werden. Mehr Informationen gibt es im Internet unter www.pois-portugal.de.