Christine Berg ist sie auf der Suche nach Gleichgesinnten, die als Genossenschaft die Gründung mitbestreiten möchten.

Renningen - Einen Unverpackt-Laden in Renningen als einen Ort der Begegnung möchte Christine Berg, unter anderem bekannt als Streuobstpädagogin, eröffnen – aber nicht alleine, sondern zusammen mit anderen in einer Genossenschaft. Für Mittwoch, 17. November, lädt sie zu einer Informationsveranstaltung ein, um ihr Konzept und das Genossenschaftsmodell vorzustellen. Beginn ist um 19 Uhr, der Veranstaltungsort richtet sich nach der Anzahl der Teilnehmer. Eine Anmeldung telefonisch unter 01 74 / 8 81 43 80 oder per E-Mail an unverpacktrenningen@posteo.de ist daher bis zum 10. November erforderlich. Auch ein Rundgang durch den zukünftigen Laden ist an diesem Abend möglich.

 

Zentraler Standort neben der Müller-Filiale

Die Idee kam Christine Berg, als der nächstgelegene Unverpackt-Laden „Or-ganic“ in Magstadt nach knapp einem Jahr schließen musste. „Viele waren darüber sehr traurig“, erinnert sie sich. Bei ihr selbst entstand dabei der Wunsch, diese Art von nachhaltigem Alltagskonsum direkt in Renningen anzubieten und zu leben. Die Voraussetzungen sieht sie in der Rankbachstadt noch mal als deutlich vielversprechender als in Magstadt. Die Stadt ist größer, zudem liegt der gewählte Standort sehr zentral – nämlich genau neben der Drogerie Müller in der Hauptstraße 26. Berg hofft daher auch auf einen hohen Anteil von Laufkundschaft.

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Der Kern eines Unverpackt-Ladens ist derjenige, dass die Waren nicht einzeln in Plastik verpackt werden. Doch der Initiatorin geht es noch um wesentlich mehr als die Verbreitung einer „Zero-Waste-Philosophie“. Sie möchte „einen gemütlichen und sympathischen Wohlfühlort mit vielerlei Möglichkeiten zu Austausch und Beratung“ schaffen, an dem gelegentlich auch Veranstaltungen wie Vorträge, Diskussionsrunden, Workshops zum Selbermachen von Pflegeprodukten und dergleichen stattfinden können.

Mehr Nähe zwischen Verbraucher und Erzeuger

Ein Café mit Getränken und kleinen Snacks könnte das Angebot des Ladens ergänzen, so Christine Bergs Idee. Das soll die Hemmschwelle senken, reinzukommen und sich einfach mal umzusehen, „gerade für die, die das Konzept noch nicht so kennen“. Und sie möchte mit dem Laden wieder eine Nähe zwischen Verbraucher und Erzeuger herstellen: „Wie früher, als man die Kanne Milch noch direkt beim Bauern geholt hat. Ich möchte Produkte anbieten, bei denen ich mich selbst überzeugen kann, wie es den Tieren geht, wo und wie etwas angebaut wird.“ Vor allem aber möchte sie erreichen, „dass das Umstellen der eigenen Gewohnheiten nicht als Verzicht wahrgenommen wird, sondern als Gewinn“.

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Je nachdem, wie sich die Gründung der Genossenschaft und die Vorbereitungen im Laden entwickeln, könnte das Geschäft bereits in einigen Monaten eröffnen, glaubt Christine Berg. Es soll dann außerdem eine POIS-Abholstelle sein – eine Sammelstelle für die Direktvermarktung von portugiesischem Obst und Gemüse von Kleinbauern.

Unverpackt-Läden im Umkreis

Ohne Plastik
 Anders als in Supermärkten werden in Unverpackt-Läden die angebotenen Waren nicht einzeln in Plastik verpackt, sondern in großen Behältern angeboten. Die Kunden nehmen sich so viel aus den Behältern, wie sie brauchen. Die „Verpackung“ dafür bringen sie selbst mit, zum Beispiel in Form von Tupperdosen, oder sie kaufen ein wiederverwendbares Behältnis im Laden. Die Behältnisse werden erst leer und dann voll gewogen, danach wird abgerechnet.

Standorte
 Im Altkreis gibt es einen solchen Unverpackt-Laden bislang noch nicht. Läden in der Umgebung sind unter anderem der „Ohne PlaPla“ in Ludwigsburg, „Anna unverpackt“ in Besigheim, „Ganz ohne“ in Herrenberg, „Unverpackt“ in Pforzheim und „Schüttgut“ in Stuttgart.