Eine komplette Tischtennis-Saison mit Rückrunde wird es erneut nicht geben. Die Halbserie ist dann Grundlage für Auf- und Abstieg.

Kreis Böblingen - Die meisten hatten es erwartet, einige sogar befürchtet: Das Präsidium von Tischtennis Baden-Württemberg (TTBW) hat entschieden, dass die Punktspielrunde in den Verbands- und Bezirksspielklassen in der Saison 21/22 als Einfachrunde zu Ende gespielt wird. Die Rückrunde entfällt, bis April sollen noch die restlichen Hinrundenpartien zu Ende gespielt werden. Dann wird die Saison gewertet.

 

Im Bezirk Böblingen stößt diese Entscheidung überwiegend auf Verständnis. Besonders positiv wird bewertet, dass den Bezirken in den Jugendspielklassen freie Hand gewährt wird. Denn die Präsidiumsentscheidung gilt nur für die Erwachsenen.

Spielraum für die Jugend

„Dass hier ein gewisser Spielraum vorhanden ist, hat mich angenehm überrascht“, sagt Leon Diehl vom SV Leonberg/Eltingen, der sich als Ressortleiter Mannschaftssport Aktive im Bezirk und als Jugendtrainer im eigenen Verein in allen Altersklassen auskennt. „Da wir im Bezirk alle Nachwuchsrunden abgeschlossen haben und die Ligen zumeist überschaubare Größen haben, bietet sich die Durchführung einer weiteren Halbrunde an.“ Bereits sicher ist, dass die Verbandsoberliga fortgesetzt wird, wo die Teilnehmer zur deutschen Mannschaftsmeisterschaft ermittelt werden.

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Den Verzicht auf die Rückrunde bei den Erwachsenen begründet der Verband damit, dass die hohe Corona-Ansteckungsrate nach wie vor keinen vernünftigen Spielbetrieb zulässt. „Alle Beteiligten sollen Planungssicherheit haben, eine weitere Unterbrechung lässt sich nicht mehr realisieren“, heißt es in einer Mitteilung. Auch wäre es vom Zeitplan her langsam eng geworden, noch eine komplette Runde zu spielen.

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Mika Pickan (VfL Sindelfingen) bezeichnet die Entscheidung als „guten Kompromiss und faire Lösung“. Diese Aspekte wären für Thomas Verleih von der Spvgg Weil der Stadt in einer Rückrunde nicht mehr gegeben. „Da würde es nicht mehr fair zugehen, da kaum jemand in der Lage ist, quasi ohne Unterbrechung jedes Wochenende in der Stammbesetzung zu spielen“, meint der Abteilungsleiter. „Zumal damit zu rechnen ist, dass sich zumindest im Februar noch viele Spieler mit Omikron infizieren.“

Motivation der Spieler sinkt

Es stehen jedoch nicht alle hinter der Verbandsentscheidung. „Ich finde es sehr schade und befürworte das auch nicht“, sagt Mötzingens Vorstand Willi Baumann. „Wir haben in puncto Hygienekonzept sehr viel getan und dürfen unsere kontaktlose Sportart nicht mehr ausüben. Das schadet der Motivation aller Spieler, uns laufen zudem die Jugendlichen davon.“ Ullrich Gotsch (TTV Gärtringen) würde sich für die Zukunft wünschen, dass der Verband weniger schwarzmalt und nicht im vorauseilenden Gehorsam agiert. „Solange es von der Politik her möglich ist, sollte auch gespielt werden“, betont er und bezeichnet es als voreilig, dass auch die Hinrunde unterbrochen wurde.

Seitens des Verbands und in den Bezirken beginnen nun die Planungen für alternative Angebote. „Ein bisschen Wettkampf in der punktspiellosen Zeit kann nicht schaden“, meint Max Hering vom VfL Herrenberg.

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