Ute Wolfangel und der Weiler AK Asyl starten einen Spendenaufruf. Eine Renninger Firma sorgt für den Transport.

Weil der Stadt/Renningen - Griechenland, zuletzt vor wenigen Wochen, und das nicht, um Urlaub zu machen, sondern um zu helfen. „Wie viele andere Menschen auch habe ich 2015 im Fernsehen die Bilder gesehen von geflüchteten Menschen, die mit Booten auf der griechischen Insel Lesbos ankamen und dort in Lagern untergebracht wurden“, erzählt Ute Wolfangel, die Vorsitzende des AK Asyl Weil der Stadt. 2016 ist sie zum ersten Mal dorthin gereist und seither immer wieder. Denn die Not der Menschen in den Camps, sei es auf der Insel oder dem Festland, ist groß. „Ich kann viele Geschichten erzählen, was die Geflüchteten dort erleben und wie sie dort leben“, sagt die freiberufliche Texterin und Marketingexpertin im Gespräch.

 

Taschen und Rucksäcke für den Schulbesuch

So kam sie dazu, immer wieder Sammelaktionen zu starten, um zu helfen und die schlimmste Not zu lindern. Dabei arbeitet sie mit der Schweizer Hilfsorganisation Network Anthropia zusammen, deren Mitglied sie inzwischen ist. Waren es in der Vergangenheit warme Winterkleidung und -schuhe, so hat Ute Wolfangel bei der diesjährigen Hilfsaktion vor allem die Kinder und Jugendlichen im Blick. Viele Kinder in den Camps dürfen inzwischen zwar die Schule besuchen, seien aber mit Schulmaterial und Schulrucksäcken schlecht ausgestattet, berichtet sie von dem Aufruf einer Hilfsorganisation aus Thessaloniki. Deswegen hat sie nun eine Spendenaktion gestartet, bei der gut erhaltene und saubere Schulranzen, Laptop-Taschen oder kleinere Wanderrucksäcke gesammelt werden sollen. „Wir schicken die Spenden direkt in die Camps, wo sie von der jeweiligen Hilfsorganisation verteilt werden“, erklärt Ute Wolfangel.

Renninger Firma organisiert Transport per Spedition

Sie ist sich sicher, dass alle Spenden auch dort ankommen, wo sie sollen. „Im Dezember 2016 sah ich auf Lesbos einen geflüchteten Iraker, der einen K2-Pullover trug. Den hatte ich selbst eingepackt“, erzählt sie. Für den Transport der Spenden-Fracht sorgt bereits seit fünf Jahren die Renninger Firma K2 Systems GmbH. Das Unternehmen, das sich auf Montagesysteme für Fotovoltaiksysteme spezialisiert hat und international tätig ist, unterstützt die Hilfsaktionen, indem sie die Fracht mit Partner-Speditionen kostenlos zum Zielort bringt. „Beim letzten Mal waren es über zwei Tonnen Schlafsäcke, Winterkleidung und warme Schuhe, die nach Lesbos gingen“, erzählt Ute Wolfangel.

Ranzen und Rucksäcke können bis Freitag, 3. Dezember, montags bis freitags von 7.30 bis 21 Uhr bei K2 Systems in Renningen abgegeben werden. Ute Wolfangel nimmt Spenden in Weil der Stadt an und ist unter u.wolfangel@gmx.de oder 01 76 / 40 50 62 25 erreichbar.