Es dürfen sich nur noch zehn Personen treffen. Der Landrat bittet Bundeswehr um Hilfe.

Böblingen - Was schon für Freitag prognostiziert worden ist, ist nun am Sonntag eingetreten. Der Kreis Böblingen hat den Inzidenzwert 50 überschritten. Der Wert lag laut Meldung des Landesgesundheitsamts am Sonntag um 16 Uhr bei 54,7 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen. Damit tritt am heutigen Montag, 19. Oktober, eine neue „Allgemeinverfügung“ in Kraft, teilt das Landratsamt Böblingen mit.

 

In diese Allgemeinverfügung fließen auch Regelungen ein, die die Landesregierung am Sonntag geändert hat. Wesentliche Punkte sind: Menschen müssen eine Mund-Nasen-Bedeckung auch in Fußgängerzonen tragen, sowie in öffentlich zugänglichen Bereichen im Freien, wenn die Gefahr besteht, dass der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann. Privat dürfen sich höchstens zehn Personen oder zwei Hausstände treffen. Auch Ansammlungen werden auf zehn Personen oder zwei Hausstände begrenzt. Die Höchst-Teilnehmerzahl für Veranstaltungen beträgt 100.

„Es liegen harte Zeiten vor uns“

„Lassen Sie uns jetzt gemeinsam alles dafür tun, die Kehrtwende herbeizuführen“, sagt Böblingens Landrat Roland Bernhard laut einer Pressemitteilung. „Es liegen harte Zeiten vor uns – jeder ist gefordert, seinen Beitrag zu leisten.“ Es müsse Schluss sein mit leichtfertigen Zusammenkünften. Betriebe sollten wieder verstärkt die Möglichkeit des Homeoffice nutzen.

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„Und wer in Quarantäne ist, muss sich streng daran halten.“ Auch die erweiterte Maskenpflicht begrüßt der Landrat ausdrücklich: „Eine Maske zu tragen, ist ein einfaches Mittel – und es schützt uns selbst und die anderen.“ Deshalb sei auch die Maskenpflicht im Unterricht ab der fünften Klasse positiv zu bewerten.

Bundeswehr soll helfen

Die größte Herausforderung für das Gesundheitsamt ist es nun, die Infektionsketten zu durchbrechen, berichtet der Landrat. Deshalb sei man auch im Kreis Böblingen dringend auf Unterstützung angewiesen. „Wir werden uns nun auch im Kreis Böblingen um die Unterstützung der Bundeswehr bemühen“, kündigt Bernhard an. Auch Stuttgart und der Landkreis Esslingen hatten beim Überschreiten der 50er-Marke Unterstützung durch die Bundeswehr erhalten.

Bereits am Freitag hatte Landrat Roland Bernhard damit gerechnet, dass der kritische Grenzwert überschritten wird, überraschend sank die Zahl aber noch einmal.