Die Freien Wähler halten den Golfplatz für ungeeignet und vermissen Gleichbehandlung.

Leonberg - Überhaupt nicht einverstanden mit der Demonstration gegen die Corona-Auflagen am Sonntag auf der Leonberger Heide ist Jörg Langer. In einem Brief an den Gemeinderat und an Oberbürgermeister Martin Georg Cohn (SPD), der unserer Zeitung vorliegt, beklagt der Stadtrat der Freien Wähler, dass die Kundgebung „hinter dem Rücken des Gemeinderates“ genehmigt worden sei.

 

Das sieht auch der Stadtverbandsvorsitzende der Freien Wähler ähnlich. „Ich finde es despektierlich, dass man als Stadtrat erst im Nachhinein durch die Presse informiert wird“, kritisiert Wolfgang Schaal. „Wenigstens die Fraktionsspitzen hätte unser OB in die Vorplanungen mit einbeziehen können. Eine Lösung mit der Nennung von Alternativstandorten wäre sicherlich gefunden worden.“

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„2002 kamen rund 5000 Jugendliche zur Mainacht und hinterließen neben lautstarken Prügeleien Berge an Müll und entnervte Nachbarn“, erinnert Schaal an frühere Partys auf dem Golfplatz. „Die Kosten der Stadt beliefen sich auf stolze 88 000 Euro. 2003 wurde die Notbremse gezogen und solch schwer kontrollierbare Feiern verboten.“ Mit der Genehmigung der Demo „laufen wir große Gefahr, Tür und Tor für Nachahmer zu öffnen.“

Jörg Langer wiederum sieht die Vereine klar benachteiligt, deren Proben- und Trainingsbetrieb in den vergangenen Wochen zum Erliegen gekommen ist: „Zum Demonstrieren darf man sich versammeln, bei allen anderen Veranstaltungen nicht: Wo ist da die Gleichbehandlung?“ Ohnehin hätten die Vereine und auch Musiker durch die Absage aller Feste und Konzerte „fatale Einnahmeverluste.“