Zwei neue Hallen als Start eines groß angelegten Aus- und Umbaus. Weitere Investitionen sollen folgen.

Leonberg - Wie zeigt ein Traditionsunternehmen, dass es sich zu seinem angestammten Standort bekennt, und ein Weltkonzern, dass er die hier ansässige geballte Innovationskompetenz hoch schätzt? Indem kräftig investiert wird. So geschehen bei Lewa, dem seit sechs Jahrzehnten weltweit agierenden Hersteller für Pumpen, Systeme und Anlagen zur Flüssigkeitsdosierung mit Sitz im Leonberger Stadtteil Ramtel.

 

Hier sind nach nicht einmal zwei Jahren Bauzeit die neuen Werkhallen 5 und 6 auf dem Betriebsgelände am Hauptsitz in der Ulmer Straße entstanden. Gut 25 Millionen Euro wurden in die beiden neuen Hallen investiert. Im Februar 2016 war der Start mit dem feierlichen Spatenstich. Nun sind die Produktionsplätze und die Büros für fertigungsnahe Tätigkeiten bezogen.

Mit den beiden neuen Hallen hat das Unternehmen die Produktionsflächen um insgesamt rund 3000 Quadratmeter erweitert. Die gewonnenen Flächen werden vorwiegend für die Endmontage von Großpumpen und Systemen genutzt. In der Werkhalle 5 befindet sich eine Fertigungslinie für Prozesspumpen, die Lackiererei sowie Büros auf zwei Stockwerken. Die Werkhalle 6 umfasst ein Hochregallager mit Warenannahme und zentraler Qualitätssicherung.

Investition ist klares Bekenntnis zum Standort

Der Ausbau der Produktionskapazitäten – insbesondere in Leonberg – gehört neben der Stärkung und Neuorganisation des weltweiten Vertriebsnetzwerkes und der Verbesserung der Produkt- und Serviceangebote zu den aktuellen Prioritäten. „Diese Investition ist ein klares Bekenntnis zum Standort und der Auftakt für einen groß angelegten Aus- und Umbau des Lewa-Hauptsitzes in Leonberg“, hatte der Geschäftsführer Peter Wagner bereits beim Spatenstich deutlich gemacht.

Seit 2012 hat Lewa insgesamt drei große Grundstücke gekauft, die an das bisherige Firmengelände angrenzen. Neben Flächen für die neuen Werkhallen hat Lewa auch die Gebäude des benachbarten Klavierherstellers Pfeiffer erworben. Eine weitere Fläche ist für einen Neubau vorgesehen, der das bisherige Haupt- und Verwaltungsgebäude ersetzen soll. Weitere 20 Millionen Euro sollen allein hier investiert werden.

Inzwischen hat Lewa rund 1100 Mitarbeiter

„Möglich wurde der Ausbau des Hauptstandortes durch das große Vertrauen, das Lewa im japanischen Mutterkonzern Nikkiso genießt“, sagt Peter Wagner. Innerhalb des Konzerns betreiben neben Lewa auch Nikkiso selbst, die US-amerikanische Tochter Nikkiso Cryo sowie der niederländische Anlagenbauer Geveke eine Pumpen-, beziehungsweise Systemsparte. Doch Anfang 2016 wurde aus diesen Konzernteilen die „Lewa-Nikkiso Industrial Division“ formiert. Diese wurde geschaffen, um das globale Pumpen- und Systemgeschäft im Konzern neu zu organisieren und besser zu koordinieren. Strategisch geführt wird die neue Industrial Division aus der Leonberger Lewa-Zentrale heraus. Die Chefetage wurde erweitert um Geschäftsführer Peter Wagner und Finanzchef Hisanao Amino. Stefan Glasmeyer und Martin Fiedler, die bereits der vorherigen Führungsriege angehörten, komplettieren die Viererspitze.

Im Jahr 1952 gegründet, hat Lewa inzwischen etwa 1100 Mitarbeiter weltweit, die außer in Leonberg, wo 560 Fachkräfte beschäftigt sind, in 16 Tochtergesellschaften und Vertretungen in mehr als 80 Ländern einen Jahresumsatz von rund 220 Millionen Euro generieren. Das Unternehmen setzt sowohl auf Tradition als auch auf Moderne. Das wurde bei der Feier anlässlich der Übernahme der neuen Hallen deutlich. Das Eröffnungsband haben nämlich Kurt Hechenberger und Adolf Link durchtrennt. „Sie symbolisieren als der neue und der bisherige Montageleiter die aussichtsreiche Zukunft und die erfolgreiche Vergangenheit der Lewa“, sagte Martin Fiedler. Als Leiter im Management Team hatte er die Verantwortung für das Bauprojekt.