Wo Klarheit möglich ist, sollte sie geschaffen werden. Auch durch mehr Coronatests.

Altkreis - Ein Jahr Coronapandemie in Deutschland und auch fast genau ein Jahr in der Region: Manchmal kommt es einem so vor, als sei der erste Lockdown erst gestern gewesen, manchmal dagegen scheint es eher, als würde dieser Zustand schon ewig andauern. Was viele so mürbe macht nach einem Jahr Pandemie, ist die andauernde Ungewissheit und damit verbunden auch eine gewisse Unplanbarkeit.

 

Verständlicher Ärger

Da ist es verständlich, wenn dem Schulleiter der Theodor-Heuglin-Schule in Hirschlanden der Kragen platzt angesichts ungenauer Anweisungen aus dem Kultusministerium, die in der Vergangenheit zudem teilweise äußerst kurzfristig ergangen sind. Wenn in der Coronapandemie schon so viel Ungewissheit herrscht, sich Verläufe und Entwicklungen nur antizipieren, aber nicht vorhersagen lassen, dann muss da Klarheit geschaffen werden, wo es möglich ist. In dem Fall heißt es, dass den Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen ein klarer Entscheidungsspielraum gegeben werden muss. In dem dann jede Einrichtung das für sie passende Modell umsetzen kann.

Erweitertes Testangebot ist überfällig

Doch nicht nur Klarheit ist gefragt, auch Verlässlichkeit. Und das bedeutet auch, dass sich alle Beteiligten darauf verlassen können, größtmöglichen Schutz zu erfahren. Lehrer und Erzieher müssen sich vor Infektionen schützen können. So ist es längst überfällig, dass das bestehende Testangebot für Lehrer und Erzieher erweitert wird.

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Hier hat das Land Entsprechendes erst in der vergangenen Woche entschieden, der Kreis Böblingen will dies sogleich von der kommenden Woche an umsetzen. Auch die Kommunen hätten sich da schon viel früher und viel intensiver einbringen müssen, indem sie ihre eigenen Mitarbeiter etwa in den Kitas regelmäßig und vor allem vor Ort testen lassen, so wie es Rutesheim von Montag an anbieten will.

Sollen auch Kinder getestet werden?

Die Frage, ob auch Schüler und Kita-Kinder regelmäßig per Schnelltest getestet werden, ist ein heikles Thema. Ein von uns befragter Vater aus Renningen führt hier das Beispiel Österreich an, wo Schüler bereits zwei Mal wöchentlich getestet werden. Viele Eltern hierzulande lehnen so etwas aber ab. Vielen Erziehern und Lehrern würde es jedoch ein besseres Gefühl des Schutzes geben. Eine Ungewissheit weniger, und wenn es nur für den Moment ist.

Auch wenn Corona es schwierig macht, eine Lösung lässt sich hier nur zusammen finden. Kommunen, Eltern und Erzieher/Lehrer müssen sich darüber austauschen. Am Ende wird uns wohl aber nur eine genügend hohe Impfquote in der Bevölkerung wieder Normalität zurückbringen. Auch wenn sie trotzdem anders sein wird als vor der Pandemie.