Die Kommunen im Altkreis richten mehr Briefwahlbezirke ein und reduzieren die Wahllokale.

Altkreis - Gerade einmal etwa zwei Wochen ist es her, dass die Benachrichtigungen für die Landtagswahl in Baden-Württemberg am Sonntag, 14. März, in den Briefkästen der Wahlberechtigten gelandet sind. „Derzeit haben etwa 30 Prozent einen Wahlschein beantragt, also etwa 4800 Personen. Tendenz steigend“, berichtet Kristina Steiger, die Leiterin Kommunikation und Beteiligung in der Stadtverwaltung Ditzingen. Auch in Leonberg ist die Nachfrage schon jetzt hoch.

 

„Aktuell sind 8492 Briefwahlunterlagen ausgestellt worden“, berichtet der Pressesprecher der Stadt, Tom Kleinfeld. „Das sind jetzt schon erheblich mehr als bei der letzten Landtagswahl insgesamt.“ Damals hatten 5682 Leonberger ihre Stimme so abgegeben.

Bei Bürgermeisterwahl gegen nur 468 ins Wahllokal

In der Corona-Pandemie nehmen die Bürger also den Aufruf zur Briefwahl ernst, um die Zahl der Kontakte möglichst gering zu halten und große Menschenansammlungen vor Wahllokalen zu verhindern. Das zeichnete sich auch schon Anfang und Mitte August bei den zwei Durchgängen der Bürgermeisterwahl in Weil der Stadt ab. Hier hatte die Hälfte der gut 15 000 Wahlberechtigten die Briefwahl beantragt. Von den knapp 8000 Wählern waren letztlich nur 468 ins Wahllokal gegangen.

Zur Landtagswahl gibt es aber zwei Unterschiede: Bei der Bürgermeisterwahl wurden die Briefwahlunterlagen direkt und ohne Antrag verschickt, zudem lag das Wahlalter schon bei 16. Nun darf erst ab 18 Jahren gewählt werden und ein automatisches Zustellen der Briefwahlunterlagen hatte der Landtag abgelehnt.

Mehr Briefwahlbezirke, weniger Wahllokale

„Wir haben damals bereits die Zahl der Briefwahlbezirke aufgestockt und werden dies in dieser Form für die Landtagswahl aufrechterhalten“, sagt Jürgen Brändle, Hauptamtsleiter in Weil der Stadt. Damals waren es sieben Briefwahlbezirke, drei mehr als bei der Kommunalwahl im Mai 2019, und 14 Wahllokale.

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Um bei der Auszählung aber noch schneller zu sein, werde man diesmal mehr Helfer einsetzen. Große Veränderungen gab es auch, was die Räumlichkeiten angeht. Denn hier muss auf genügend Abstand geachtet werden. „Wir haben etwa mehrere Wahllokale in der Stadthalle zusammengezogen“, erklärt Jürgen Brändle. Diese sei zudem barrierefrei und verfüge über genug Parkmöglichkeiten.

Diese Kriterien spielen auch in Ditzingen eine wichtige Rolle. Aber ebenso müssen anderthalb Meter Abstand zwischen den Wählern sowie zum Wahlvorstand und den Helfern gewährleistet sein. „Bei der Auswahl wurde auch Wert darauf gelegt, dass Räumlichkeiten von Kindertageseinrichtungen nicht genutzt werden“, sagt Kristina Steiger von der Stadt Ditzingen. Man habe dies als Chance genutzt, mehrere Wahllokale zusammen zu legen. Übrig geblieben sind 13 Urnen- und sechs Briefwahlbezirke.

Nur noch halb so viele Wahllokale in Leonberg

Schon vor der Corona-Pandemie, etwa bei der Kommunalwahl 2019, hatte sich gezeigt, dass es einen Trend zur Briefwahl gibt. Da die Auszählung dieser Stimmen so lange dauerte, hatte sich das Ergebnis für den neuen Leonberger Gemeinderat erheblich verzögert. Die Stadtverwaltung hat daraus ihre Lehren gezogen. Die Zahl der Wahllokale wurde von 41 auf 21 reduziert. Stattdessen gibt es nun 20 statt 10 Briefwahlbezirke. Wichtig sei aber, dass die Wahllokale immer noch gut zu Fuß erreichbar seien. Dabei handele es sich voranging um um „Kitas, Schulen und Kirchen, wo in der Regel aufgrund der Größe der Räume entsprechend Abstände eingehalten werden können und ausreichend gelüftet werden kann“, sagt Kleinfeld.

Was den Wahlverlauf angeht, ist man in den Rathäusern guter Dinge. „Basierend den Erfahrungen der Bürgermeisterwahl denke ich, dass es gut laufen wird“, sagt Jürgen Brändle aus Weil der Stadt.