Leonberger Kulturstart mit den Comediens Hämmerle und Leibssle: Das Duo stellt seinen silbernen Wohnwagen auf dem Eltinger Kirchplatz ab.

Leonberg - Endlich wieder einmal herzhaft lachen, unter Leute kommen und nicht an Corona denken“, das ist der einhellige Wunsch der rund 80 Besucher der ersten Open-Air Comedy Show von Hämmerle und Leibssle in Leonberg. Und was das Lachen betrifft, treffen Hämmerle und Leibssle genau ihren Geschmack. Die beiden schwäbischen Comediens haben kurzerhand ihren kleinen silbernen Wohnwagen auf dem Weg an den Bodensee auf dem Eltinger Kirchplatz geparkt. Kumpel Schlotterbeck hat als einziger der drei ein Auto mit Anhängerkupplung, und so hat er den Wohnwagen für die beiden nach Leonberg gelenkt. Jetzt ist er erst einmal drei kalte Bier holen gegangen. Hämmerle und Leibssle überbrücken die Wartezeit auf das Bier mit allerlei Klamauk. Im Mittelpunkt dabei stehen die Herausforderungen der modernen Welt und die Tatsache, dass in Wahrheit vieles ganz anders ist, als es anfangs scheint.

 

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Zwar ist es der erste Wohnwagenstopp in Leonberg für Hämmerle und Leibssle, aber die beiden sind hier gute alte Bekannte. Zu Beginn seiner Karriere ist Bernd Kohlhepp, alias Hämmerle, im Leonberger Spitalhof zunächst mit Klaus Birk aufgetreten, später auch mit Eckhardt Grauer im Duo Hämmerle und Leibssle. Die beiden gehören zu den bekanntesten Comedy-Duos in Süddeutschland und haben sich auch über Baden-Württemberg hinaus einen Namen gemacht. In den vergangenen Jahren haben beide allerdings verstärkt an Soloprojekten gearbeitet. Und in der Coronapandemie waren bekanntermaßen seit letztem Oktober Auftritte überhaupt nur noch online möglich.

Programm ohne großen Aufwand

Bernd Kohlhepp überlegte deshalb, was es für Möglichkeiten geben könnte, sobald sinkende Pandemiezahlen Live-Auftritte im Freien wieder ermöglichen würden. Und so kam er auf die Idee mit seinem Kulturwohnwagen und entwickelte zwei neue Programme, die ohne großen Aufwand aufgeführt werden können, wie am Wochenende auf dem Eltinger Kirchplatz. Darunter das Familienstück „Kokolores“ und „Die Rückkehr der Tresen-Ritter“. Für beides braucht der kleine Wohnwagen wenig Platz, die Show funktioniert auch mit weniger Zuschauern als üblich, und es ist keine aufwendige Technik notwendig, eine Steckdose genügt.

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Nicht nur für Hämmerle und Leibssle ist der Auftritt mit dem Kulturwohnwagen eine Premiere, auch für die Stadt Leonberg startet damit nach einer mehrmonatigen kulturfreien Zeit wieder vorsichtig ein kulturelles Leben in der Stadt. Und wie schon im letzten Sommer mit dem Veranstaltungsort des Leonpalooza auf dem Bürgerplatz vor der Leonberger Stadthalle bewiesen wurde, bietet die aktuelle Coronasituation aus der Not geboren auch die Chance, über neue Veranstaltungsformate nachzudenken. Eine Kreativität, die sich die Kulturschaffenden und die Stadtverwaltung hoffentlich auch in der Nach-Coronazeit erhalten werden.

Am Ende gibt es doch drei Bier

Hämmerle und Leibssle aber warten am Ende der einstündigen Show immer noch auf Schlotterbeck und die drei kalten Bier. Spätestens jetzt wird klar, was die Zuschauer längst geahnt haben: Kumpel Schlotterbeck hat die beiden veräppelt. Er feiert längst auf einer Samba-Party und hat die beiden Langweiler schlicht zurückgelassen. So weit das Drehbuch für die Show, aber Hämmerle und Leibssle haben nicht mit Albert Kaspari gerechnet, dem Vorsitzenden des Obst-, Garten- und Weinbauvereins Eltingen-Leonberg, der an diesem Wochenende mit seinen Helferinnen und Helfern die Bewirtung auf dem Kirchplatz übernommen hat. Er überrascht das Comedy-Duo mit drei kalten Bier und sorgt so zusätzlich für ein gelungenes Show-Finale in Eltingen.