Der Rutesheimer Bürgermeister hatte das Thema Deponie bereits zu den Akten gelegt, so unwahrscheinlich schien es ihm, dass der Gebersheimer Standort realisiert würde. Dieser müsste über Rutesheimer Gemarkung angeliefert werden. Doch nun ist ein Rutesheimer Gebiet entlang der Autobahn im Rennen. „Der Standort soll ruhig untersucht werden. Es ist gut, dass der Kreis wieder weiter gezogen wird“, meint Dieter Hofmann. Erst wenn das Gutachten vorliege, wolle man sich mit dem Thema befassen. „Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird“, sagt Hofmann.

 

Schuler will neue Bewertung

Auch der Leonberger Oberbürgermeister Bernhard Schuler bewertet die Entwicklung positiv. „Es eröffnet die Chance, die Kriterien neu zu justieren und die Frage der Wegebeziehungen, der Entlastung des Straßennetzes von unnötigem Lkw-Verkehr und den damit ausgelösten Umweltbelastungen stärker zu gewichten“, sagt Bernhard Schuler, der weiterhin mehr Punkte sieht, die gegen den am Kreisrand gelegenen Standort Gebersheim sprechen.

Generell befürworten die Bürgermeister eine zentral im Kreis gelegene Deponie. Aus diesem Grund findet Daniel Töpfer die beiden Weissacher Standorte auch „völlig deplatziert“. Der Weissacher Schultes wünscht sich, bei der Suche den Fokus mehr auf vorhandene (Alt-)Deponien und Steinbrüche zu legen. In letzteren darf aber nur unbelastete Erde aufgeschüttet werden. Bei zwei kleineren Deponien befürchtet Töpfer, dass diese nicht wirtschaftlich sind. „Auch glaube ich nicht, dass zwei Standorte zu einer höheren Akzeptanz führen, da es keinen Standort gibt, der keine Belange tangiert“, meint der Bürgermeister.