„Mitten in einen Erholungswald eine Erddeponie zu setzen, ist eine schlechte Idee“, sagte der Gabl-Sprecher Fritz Schlicher. Selbst wenn bei diesem Standort im Beamten-Deutsch von einer „vorübergehenden Waldinanspruchnahme“ gesprochen werde, was so viel heißen will, dass die Fläche später aufgeforstet wird.
„Bei Stau haben wir die Lastwagen alle mitten im Ort“, befürchtete die CDU-Stadträtin Christina Almert. Lena Lanz (UBR) erinnerte daran, dass seinerzeit die gesamte Misere und die Suche nach neuen Lagermöglichkeiten von der Weigerung Schwieberdingens ausgelöst wurde, die Deponie Froschgarben zu erweitern.
„Es besteht also die Gefahr, dass Leonberg das Geld und wir den Verkehr bekommen“, wollte Ulrich Serway von der UBR wissen. „Natürlich gibt es auch Geld für die Lagerung solcher Abfälle“, sagte Bürgermeister Hofmann. Aber er hoffe, dass es nicht dazu kommt, dass Leonberg den Rahm abschöpft und Rutesheim den Großteil des Verkehrs hat. Schon deshalb, weil die Stadtteile Höfingen und Gebersheim heftig ihren Teil davon abbekommen würden.
„Wenn sich Leonberg entscheidet, dann appellieren wir an unsere guten nachbarschaftlichen Beziehungen“, meinte Dieter Hoffman. „Und wir erinnern die Gemeinderäte daran, dass der Verkehr dann über unsere Umgehungsstraße kommt, die, wenn es nach dem Willen Leonbergs gegangen wäre, überhaupt nicht gebaut worden wäre“, sagte der Rutesheimer Rathauschef.
Erddeponie: Mögliche Standorte werden am 13. März vorgestellt
In Leonberg ist Oberbürgermeister Bernhard Schuler ein wenig gelassener. „Wir sind gespannt auf die Präsentation der möglichen Standorte durch den Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises am 9. März in der Sitzung des Planungsausschusses.“ Dann werde man die Argumente für und wieder abwägen. „Dann heißt es gemeinsam mit dem Gemeinderat zu entscheiden, ob Leonberg ein geeigneter Standort ist oder nicht“, sagt Schuler.
Wie geht es nun weiter? Die Anregungen und Bedenken der betroffenen Kommunen werden in eine Vorlage für den Umwelt- und Verkehrsauschuss des Kreistags eingearbeitet. Die fünf Standorte werden dann am 13. März dem Ausschuss vorgestellt.
Der wird dann zwei davon auswählen, die ihrerseits noch einer detaillierten Bewertung unterzogen werden, bevor erst mal eine Entscheidung getroffen wird.