Der SPD-Landtagskandidat unterstützt die Aussagen des Leonberger OB Martin Georg Cohn.

Renningen - Jan Hambach stellt sich hinter die Aussagen des Leonberger Oberbürgermeisters Martin Cohn (SPD), der die aktuellen Ladenschließungen und Ausgangssperren kritisiert hatte. „Ich finde, dass derzeit sehr leichtfertig mit Einschränkungen hantiert wird und die mittel- und langfristigen Folgen der Pandemie viel zu wenig diskutiert werden“, sagt der SPD-Landtagskandidat und Renninger Kreis- und Gemeinderat. „Psychische Erkrankungen, soziale Unsicherheit, Finanzlöcher und eine Schwächung von kleinen und mittleren Unternehmen gehören in die öffentliche Debatte.“

 

Hambach befürchtet, dass für große Zukunftsthemen wie den Klimawandel nach der Pandemie die Mittel fehlen. Es gäbe aber auch ganz greifbare Probleme, die nicht ignoriert werden dürften: „Die Berufsberatung funktioniert derzeit nur bedingt“, nennt der 26-Jährige ein Beispiel. „Das stellt gerade die Schüler vor große Probleme bei der Jobfindung, die es sowieso schon nicht so leicht haben.“

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Ein anderes Beispiel seien die Gesundheitsämter, die die Tests von anderen Infektionskrankheiten wie HIV eingestellt haben. „Das darf so nicht sein“, berichtet er aus seiner Arbeit im Kreistag.

Es müsse aber auch darüber diskutiert werden, ob das Herunterfahren des öffentlichen Lebens die richtige Strategie sei. „Leider hat man das Gefühl, dass manche politische Verantwortliche beispielsweise mit dem Verbot der Abholung von Artikeln in lokalen Einzelhandelsgeschäften und Ausgangssperren noch einen draufsetzen wollen“, sagt der SPD-Politiker. „Zumindest eine breite öffentliche Diskussion wäre angesichts der massiven Einschränkungen angebracht.“ Der einzige Lösungsansatz, der verfolgt werde, sei der Impfstoff. „Wir haben jetzt ja Glück, dass das zu funktionieren scheint“, findet Jan Hambach. Es brauche aber – auch in Hinblick auf eine mögliche Weiterentwicklung des Virus oder andere Pandemien – einen Plan B. „Lockdowns können nicht die einzige Lösung sein. Vor allem keine mittel- und langfristige“, erklärt er.

Der SPD-Politiker fordert einen Strategiewechsel und plädiert dafür, sich auf den Schutz der Risikogruppen zu konzentrieren.