Wasser zum Gießen aus den örtlichen Flüssen, Bächen und Seen zu holen, ist derzeit durch den Landkreis Böblingen untersagt. Übrigens nicht nur für Kleingärtner, sondern auch für die Landwirtschaft. „Der Kreis Böblingen gehört zu den Wassermangelgebieten“, erklärt Rebecca Kottmann, die Pressesprecherin im Landratsamt. Deshalb gebe es im Sommer eine entsprechende Allgemeinverfügung, die aktuell noch bis einschließlich September gilt. Ausnahmen gibt es nur zwei. Herrenberg hat eine gemeindeeigene Entnahmestelle. Und an der Würm, unterhalb des Schwippezuflusses bei Schafhausen, darf Wasser geholt werden.
Der Wasserverbrauch steigt
Auch der Mensch braucht natürlich im Sommer mehr Wasser. „Wir hatten mit einem Wasserverbrauch von 265 000 Kubikmetern Wasser im Juli dieses Jahres ein historisches Hoch“, berichtet Tom Kleinfeld, Pressesprecher von Leonberg. Das sei ungefähr zehn Prozent mehr als in den selben Monaten der Vorjahre. „Allerdings ist der Verbrauch, über den gesamten Sommer betrachtet, während der vergangenen Jahre generell angestiegen.“
Freibäder sind ausgebucht
Sonnenbrand bekommen derzeit aber nicht nur die Blätter der Bäume. In den Freibädern in Leonberg und Renningen genießen die Badegäste die Sonne in vollen Zügen. „Wir sind tagsüber und am Abend immer ausgebucht“, berichtet Tom Kleinfeld. Nur das Zeitfenster am Morgen sei lediglich zu etwa 50 Prozent ausgebucht. Aktuell dürfen gleichzeitig 650 Personen im Leobad sein. „Wir haben ebenfalls von 450 auf 550 Personen erhöht – aber nur am Wochenende“, berichtet Marcello Lallo, der Fachbereisleiter Bürger und Recht im Renninger Rathaus. Im Renninger Freibad seien alle Kontingente ausgebucht. „An solch heißen Tagen hatten wir im Vorjahr noch rund 3000 Badegäste am Tag“, nennt er zum Vergleich. „Dafür liegt man aber jetzt entspannt und alle nehmen Rücksicht aufeinander“, erzählt er aus eigener Erfahrung.
Schlange stehen für ein Eis
Abstand halten auch die Kunden vor der„Eiserei“ in Rutesheim, wo sich die Schlage den Gehweg entlang windet. Auch gegenüber auf dem Rathausvorplatz sitzen viele Menschen. „Der Platz ist jetzt richtig schön belebt“, sagt Kerstin Mack, die mit ihrem Partner Peter Rebmann seit Juni die neue Eisdiele in Rutesheim betreibt. An den ganz heißen Tagen kämen aber nicht automatisch mehr Kunden. „Bei der Hitze gehen viele gar nicht erst raus“, sagt Mack. „Dafür kommen dann umso mehr am Abend“, hat Rebmann beobachtet. Ein besseren Start für das junge Lokal hätte sich das Paar gar nicht wünschen können – trotz aller Corona-Vorsichtsmaßnahmen. „Es läuft wirklich sehr gut“, sagt Kerstin Mack.