Der Handball-Verbandsligist steigert sich gegen den TV Flein in der zweiten Hälfte deutlich. Nach einem Fünf-Tore-Rückstand gelingt noch ein 32:32.

Zum Saisonauftakt bei der HSG Böblingen/Sindelfingen ist es Ditzingens Nico Bauer gewesen, der Sekunden vor Schluss mit dem 36:34 alles klar machte. Im ersten Heimauftritt gegen den hoch gewetteten TV Flein traf Luis Hönninger eine Sekunde vor dem Ende der Spielzeit zum 32:32. Und beide Male hatte der Trainer Olaf Steinke mit seinen Wechseln die richtigen Entscheidungen getroffen. Zufall oder ein Muster auch für kommende Begegnungen? Der Coach stellte seine Rolle lieber hinten an. „Großes Lob an die Mannschaft. Sie hat sich aus einem Tief super herausgearbeitet, nie aufgegeben, Mannschaftsgeist und Stabilität bewiesen“, sagte der Übungsleiter.

 

Die TSF Ditzingen belohnten sich damit für einen couragierten Auftritt und die Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte. Erst machten die Gastgeber innerhalb von fünf Minuten einen Fünf-Tore-Rückstand wett. Dann legten sie immer vor – bis die letzte Spielminute anbrach. Fleins starker Spielmacher Sven Kroll, der elf Tore erzielte, hatte zum 31:31 ausgeglichen. Malte Bartels traf nur das Außennetz, Flein nutzte den erneuten Ballbesitz zum 32:31 durch Cedric Ziegler acht Sekunden vor dem Abpfiff. Die Ditzinger waren ganz bewusst ins Risiko gegangen, ließen den Gegner werfen, um selbst noch einmal einen Angriff starten zu können. Es war knapp, aber der Plan ging auf.

Zu wenig Bewegung – zu wenig Kampf

Im ersten Durchgang hatte die Mannschaft über weite Strecken ein ganz anderes Gesicht gezeigt. Die Defensive agierte viel zu passiv, vorne wurden Chancen liegen gelassen, dazu kamen einige technische Fehler. Nach etwas mehr als acht Minuten – Ditzingen lag mit 3:6 hinten – nahm Olaf Steinke die erste Auszeit, um seine Mannen energisch und lautstark wachzurütteln. „Da war kein Kampf und keine Bewegung. Wir haben uns das Spiel von denen aufzwingen lassen“, moniert der Coach. Die Ansprache zeigte Wirkung – aber nur kurzzeitig. Zwar gelang der Ausgleich zum 8:8 (19.), sieben Minuten später lag Flein nach einem 5:0-Lauf aber schon wieder mit 13:8 vorne.

Bezeichnend für diese erste Hälfte: beim 10:13 unterlief Yannick Hüther ein Fehlpass. Statt kurz vor dem Wechsel noch auf 11:13 heranzukommen, kassierte die Mannschaft quasi mit dem Pausenpfiff das 10:14.

Wer dann aber gegen einen Titelaspiranten so zurückkommt, der kann womöglich selbst vorne mitspielen? Davon will Olaf Steinke nichts wissen. Die Begründung: „Wir haben das Problem, dass wir noch im Umbruch sind.“

TSF Ditzingen: Neuhäuser, Biehl, Hönninger (8/1), Schwabe (1), Wiedenmann (3), Kienle, Häußlein, Ruoff (3), Eberle, Bartels (4), Hüther (5/1), Bohnen (4), Graykowski, Bauer (4).