Die Ditzinger Verbandsliga-Handballer machen gegen die HSG Fridingen/Mühlheim aus einem 5:11-Rückstand einen 15:11-Vorsprung.

Ditzingen - Manchmal müssen eben die Altgedienten ran, um die ganze Sache in die richtige Bahn zu lenken. Erst als sie gegen die HSG Fridingen/Mühlheim auf der Platte standen, wendete sich das Blatt in der Sporthalle Glemsaue. Die TSF Ditzingen feierten einen ganz wichtigen 22:20-Erfolg und rückten auf Rang drei vor. Doch der Tabellenstand ist wegen der vielen noch nachzuholenden Begegnungen trügerisch. Der Abstand zum Drittletzten, SG Ober-/Unterhausen, beträgt lediglich vier Pluspunkte. Zu den Spitzenteams aus Oeffingen und Bietigheim sind es neun und zehn.

 

Und so mag es tatsächlich die Erfahrung der „alten Ditzinger Hasen“ gewesen sein, die sie trotz kritischer Lage die Ruhe hat bewahren lassen. Über eine starke Abwehr wollten die Gastgeber ins Tempospiel kommen, da beim Gegner Probleme im schnellen Rückzug ausgemacht worden waren. Doch dieser Plan ging zunächst gar nicht auf. „Das war einfach nicht überzeugend am Anfang“, sagte der Ditzinger Trainer Jörg Kaaden.

Keine Impulse von den Spielmachern

Was der Coach auch versuchte, die Personalrochaden fruchteten in den ersten 20 Minuten nicht. Erst war es Luis Hönninger auf der Spielmacherposition, dann versuchte Yannick Hüther nach zehn Minuten sein Glück. Beiden gelang es nicht, dem Ditzinger Spiel die nötigen Impulse zu geben. Dazu kamen technische Fehler wie bei Yannik Ruffner oder Marcus Haselbauer und Fehlwürfe wie von Hönninger und Hüther. Die Gäste hatten schnell eine Drei-Tore-Führung herausgespielt (5:2/11.). TSF-Schlussmann Michael Biehl, der schon in der Vorwoche beim 25:25 in Oeffingen einen Sahnetag erwischt hatte, verhinderte zunächst Schlimmeres.

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Als vorne neun Minuten lang Funkstille herrschte, zogen die Gäste auf 11:5 davon (26.). Jörg Kaaden hatte bereits eine Auszeit genommen und Dennis Zwicker ins Rennen geschickt. Zusammen mit Malte Bartels sollte er im Innenblock für die nötige Stabilität sorgen. Doch auch die beiden brauchten eine gewisse Anlaufzeit, ehe sie das Geschehen in den Griff bekamen. Mit Marco Dömötör als Spielmacher brachte der Coach das nächste wichtige Puzzleteil. Bis zur Pause waren die Gastgeber wieder auf 9:11 herangekommen.

Mit 10:0-Lauf wieder in die Spur

Nach dem Wechsel standen mit dem wieder erstarkten Florian Ruoff, Stefan Kienle, Marco Dömötör, Dennis Zwicker und Marl Falkenburger gleich fünf Spieler auf dem Feld, die mit am längsten das Ditzinger Trikot tragen. Die Folge: Die HSG Fridingen/Mühlheim brachte so gut wie kein Bein auf den Boden. Die Heimmannschaft baute ihren Lauf bis zur 42. Minute auf 10:0 aus. Nach Foul an Zwicker musste Fridingens Moritz Rabus auch noch mit Roter Karte vorzeitig in die Kabine.

18 Minuten lang dauerte die Torflaute der Gäste, ehe Lasse Fuchs zum 12:15 traf (43.). Mit einigen Unkonzentriertheiten machten sich die Ditzinger in der Schlussphase das Leben dann noch einmal selbst schwer. Vier Minuten vor dem Abpfiff versuchte es Fridingen mit offener Manndeckung und schaffte tatsächlich den Anschluss zum 20:21 (59.). Den Schlusspunkt setzte aber Yannick Hüther mit einem im Nachwurf verwandelten Siebenmeter. Und das Fazit des Trainers lautete: „Manchmal braucht man eben ein bisschen mehr Routine.“

TSF Ditzingen: Biehl, Neff, Hönninger (3), Falkenburger (2), Haselbauer, Hölzel, Kienle, Ruoff (6), Dömötör (2), Bartels (2), Hüther (6/4), Bohnen, Zwicker (1), Ruffner.