Der SV Leonberg/Eltingen verabschiedet sich mit 36:23 gegen Fridingen/Mühlheim aus der Saison.

Leonberg - Spannend, erfolgreich, intensiv, nervenaufreibend – Hammer!“ Als der Leonberger Trainer Tobias Müller nach dem Abpfiff gegen die HSG Fridingen/Mühlheim in einer Pressekonferenz der etwas anderen Art von seinen Spielern dazu aufgefordert wurde, die Saison in fünf Worten zu beschreiben, fand er zu einem letztlich überaus positiven Resümee. Die verpasste Titelchance in der Württembergliga hatte da bei ihm und seinen Spielern schon keinen Platz mehr. Der sportliche Leiter Werner Neuffer stieß in das gleiche Horn: „Es ist einfach überragend, was ihr nicht nur sportlich, sondern auch menschlich auf die Beine stellt.“

 

Der SV Leonberg/Eltingen hat mit dem zweiten Platz in der fünfthöchsten deutschen Spielklasse das beste Ergebnis seiner Vereinsgeschichte eingefahren. Niemand hätte das vor der Runde für möglich gehalten. Am Ende hat ein einziges Tor im direkten Vergleich mit dem punktgleichen Meister SV Fellbach den Ausschlag gegeben. Die Chance dazu hatte es in den letzten Sekunden im Rückspiel tatsächlich gegeben.

Doch es ist nicht der verlorene Vergleich mit Fellbach, dem der Übungsleiter nachtrauerte. Tiefpunkt der Saison ist für ihn das Hinspiel bei der HSG Fridingen/Mühlheim, das mit 26:29 verloren wurde: „Da habe ich in dieser Saison mein handballerisches Waterloo erlebt.“

Hohes Tempo und Spielwitz

Dass es auch anders geht, hat das Rückspiel gezeigt. Die Gastgeber haben sich mit dem 36:23 (17:11) aus der Runde verabschiedet. In den ersten 20 Minuten hakte es gegen den mit nur neun Spielern angereisten Gegner, dann setzte sich das vor allem von Christoph Hönig initiierte Tempospiel durch. Fridingen hatte dem nichts entgegenzusetzen. Genauso wenig wie dem Spielwitz von Christian Auer in der zweiten Hälfte. Dass er in der kommenden Saison nur noch als Co-Trainer und als Spieler im Stand-by-Modus zur Verfügung steht, muss von der Mannschaft erst einmal aufgefangen werden. Auch mit Patrick Nicolau und Sebastian Rilling kann der Trainer nicht mehr planen.

Mit der Vizemeisterschaft hat die Mannschaft die Messlatte für die neue Runde hoch gelegt. Ein Platz unter den ersten sechs wird nötig sein, um sich für die eingleisige Württembergliga (ab Saison 2020/2021) zu qualifizieren. Tobias Müller wird nach seinem ersten Jahr in Leonberg vor dieser Aufgabe aber nicht bange sein. Auf sein Team lässt er nichts kommen: „Als ich hier anfing, habe ich eine Mannschaft vorgefunden, die zwar nicht die besten Spieler hat, aber die das geilste Team ist.“

SV Leonberg/Eltingen: Koch, Schneider, Rilling (3), Binder (3), Auer (8/6), Nicolau (1), Biela (2), Wanner (3/1), Neuffer (1), Hönig (2), Enz (1), Ulrich (5), Fischer (2), Schückle (5).