Die Württembergliga-Handballer des SV Leonberg/Eltingen unterliegen einem bärenstarken SV Fellbach mit 30:31 (13:17) und verpassen es, den TSV Schmiden von der Tabellenspitze zu verdrängen.

Leonberg - Der Mann am Mischpult hatte ein feines Gespür für die Stimmung in der Halle: Kurz nach der Schlusssirene ließ er den alten Hit „Gibt’s doch gar nicht“ von „Der Wolf“ erklingen. Und damit brachte er den Spielverlauf und auch den gesamten Spieltag auf den Punkt: Die Konkurrenten um den Aufstieg in der Handball-Württembergliga hatten dem SV Leonberg/Eltingen eine Steilvorlage geliefert. Tabellenführer TSV Schmiden unterlag zu Hause überraschend dem SKV Oberstenfeld mit 25:32, Verfolger SF Schwaikheim hatte bei der HSG Böblingen/Sindelfingen mit 28:32 verloren.

 

Mit einem Sieg hätte sich die Mannschaft von Trainer Tobias Müller an die Tabellenspitze setzen können. Doch sein Team unterlag einem bärenstark aufspielenden SV Fellbach, der den siebten Sieg im achten Spiel in Folge feierte, mit 30:31. „Schmiden hat uns eine Steilvorlage geliefert, aber wir haben gesagt, ach nee, heute noch nicht“, zeigte sich Coach Müller aber schon wenige Minuten nach der Niederlage wieder von der humorvollen Seite.

Dabei schnupperten die Gastgeber wenige Sekunden vor Schluss am Punktgewinn, als Dominik Fischer von Linksaußen frei zum Wurf kam, den Ball jedoch neben das Tor setzte – auch dazu passte „Gibt’s doch gar nicht“. Der Sieg der Gäste war allerdings nicht unverdient: Dirigiert vom ehemaligen Bietigheimer Erstliga-Spieler Andreas Blodig zog der SV Fellbach sehenswerten Tempo-Handball auf. Darüber hinaus hatten die Gäste in Moritz Schäfer und Daniel Toth neben Blodig noch wurfgewaltige Rückraum-Shooter, die immer wieder aus zehn bis zwölf Metern trafen. Sehr gut klappte auch das Zusammenspiel der Fellbacher Abwehr mit Torhüter Benjamin Krotz, der insgesamt 15 Würfe der Gastgeber parierte.

Der Tabellenzweite lag zwar zu Beginn mit 4:2 in Führung, lief jedoch von der elften Minute an (6:7) stets einem Rückstand hinterher. Nach 22 Minuten lag Fellbach beim 11:14 erstmals mit drei Toren in Führung. Dass der SV in Schlagdistanz bleiben konnte, lag zum einen an Torhüter Max Schneider, der sein Team zu Beginn mit einigen Paraden im Spiel hielt, und an Chris Auer, der bei zehn Versuchen von der Siebenmeterlinie keine Nerven zeigte. Auf SV-Shooter Lars Neuffer war Fellbachs Torhüter hingegen bestens eingestellt: Bei einem kleinen Privatduell fünf Minuten vor der Pause blieb Krotz bei fünf Versuchen viermal Sieger. Zur Pause führte Fellbach mit vier Toren (13:17).

In der zweiten Hälfte zeigten sich die Gastgeber in der Abwehr deutlich aggressiver und machten es Fellbach im Angriff schwerer, zu Toren zu kommen. Da im Angriff das Spiel über den Kreis ganz gut klappte, kam Leonberg/Eltingen bis auf ein Tor heran (22:23/39.). In der Schlussphase brachte eine offene Manndeckung die Gäste in Nöte, doch zu mehr als dem 30:31 reichte es nicht mehr. „Wir waren im Angriff nicht zielstrebig genug, in der Abwehr zu passiv und haben unser Kämpferherz erst zu spät entdeckt“, lautete Coach Müllers Schlussfazit. SV Leonberg/Eltingen: Schneider, Koch, Rilling, Binder (6), Auer (12/10), Nicolau, Baumgartel, Neuffer (2), Hönig (1), Ulrich (1), Fischer (4), Hörsting (1), Schückle (3).