Um das Image der Stadt unterm Engelberg aufzupolieren, bewilligt der Gemeinderat für das Leonberger Citymanagement 50 000 Euro.

Leonberg - Das hört sich gut an: „Frau Reichert, Sie bekommen jetzt 50 000 Euro“, sagte der Oberbürgermeister launig zu seiner Citymanagerin. Die Summe geht freilich nicht auf ihr Privatkonto, sondern dient dazu, das Image der Einkaufsstadt Leonberg weiter aufzupolieren. Der Betrag ist im gerade beschlossenen Haushalt festgeschrieben.

 

Damit hat sich der Gemeinderat komplett einer Initiative der CDU angeschlossen, die eine bessere finanzielle und personelle Ausstattung des Citymanagements beantragt hatte. „Im Moment haben wir eine One-Woman-Show, die an sieben Tagen in der Woche im Einsatz ist“, lobte der Stadtrat Oliver Zander das Engagement von Nadja Reichert, die sich in der Krise vor allem um die akuten Probleme der Geschäfte, Dienstleistungsbetriebe und der Gastronomie kümmert.

Wenn das normale Leben wieder losgeht, so meinte Zander jetzt im städtischen Finanzausschuss, müsse sich Leonberg sofort als attraktiver Einzelhandelsstandort profilieren, am besten auch mit überregionaler Werbung. Dafür bedürfe es einer verbesserten Finanzausstattung.

Röckle: Wir müssen Geld in die Hand nehmen

Als Erfolgskriterien nannte der CDU-Stadtverbandsvorsitzende die gute Kombination aus einem urbanen Angebot in dennoch überschaubaren Strukturen: „Bei uns gibt es keinen unübersehbaren Menschenmassen.“ Zudem könne Leonberg neue Kunden gewinnen, wenn an möglichst vielen Stellen in der Stadt kostenlose Schnelltests angeboten würden.

Die Grundintention stieß bei den anderen Ratskräften auf Zustimmung: „Wenn wir ernsthaft Verbesserungen erreichen wollen, müssen wir Geld in die Hand nehmen“, erklärte Axel Röckle, der Fraktionschef der Freien Wähler. Unterstützung signalisierten auch die stellvertretende Grünen-Fraktionssprecherin Birgit Widmaier und Harald Hackert von SALZ.

Ob überregionale Werbung in diesen Wochen so sinnvoll ist, stellte Ottmar Pfitzenmaier in Frage. „Wir müssen uns schon überlegen, ob wir Kunden aus Stuttgart oder anderen Bereichen der Region hier überhaupt haben wollen“, spielte der Chef der SPD-Fraktion auf die Gefahr des Einkaufstourismus an, da in einigen Nachbarkreisen viele Geschäfte überhaupt nicht geöffnet haben.

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Auch die Citymanagerin selbst bevorzugt in der aktuellen Situation Werbung in der unmittelbaren Umgebung. Erst nach einem definitiven Ende des Lockdowns sei überregionales Marketing sinnvoll.

Nadja Reichert verwies auf die aktuelle Kampagne „Offen für Euch“. Optisches Erkennungszeichen ist ein großes Herz, das die Offenheit und Kundennähe der Leonberger Betriebe symbolisiert. Der Citymanagerin ist wichtig, dass nicht nur der klassische Handel einbezogen wird, sondern auch Gastronomie und Dienstleistungsbetriebe wie etwa Kosmetikinstitute, Massagepraxen oder Fitnessstudios. Die teilnehmenden Firmen bekommen kostenlos Plakate, Broschüren, Aufkleber und aufstellbare Fahnen mit dem Herzen.