Der Fußball-Verbandsligist TSV Heimerdingen führt gegen die TSG Tübingen bis zur 89. Minute mit 2:1. Dann schlagen die Gäste noch zweimal zu.

Ditzingen - Die letzten Spielminuten und das, was darüber hinaus geht, sind derzeit nicht die des TSV Heimerdingen. In Ehingen kassierte das Team von Trainer Daniel Riffert am vergangenen Wochenende das 1:2, als die Nachspielzeit schon abgelaufen war. Der Coach handelte sich im Disput mit dem Unparteiischen noch die Rote Karte ein, saß aber gestern Abend gegen die TSG Tübingen dennoch auf der Bank. Der Abteilungsleiter Uwe Sippel rechnet mit einer niedrigen Geldstrafe.

 

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Die wird er leichter verschmerzen können als die Gegentore von Jonas Frey (89.) und Dominik Schramm (90.+2). Statt mit einem 2:1 den vierten Saisonsieg einzufahren, setzte es mit dem 2:3 die dritte Niederlage. „Das Momentum ist gerade nicht auf unserer Seite“, musste Sippel frustriert feststellen.

Das zeigte sich nicht nur in der Schlussphase, sondern auch schon kurz vor dem Anpfiff. Wegen Kreislaufproblemen beim Warmmachen musste Kapitän Tim Schlichting passen. Der sowieso schon verletz ungs- und urlaubsbedingt stark dezimierte Kader schrumpfte noch einmal. Altin Maliqi rückte neben Gabriel Fota auf die Innenverteidiger-Position, Marvin Pietruschka übernahm den Part rechts hinten.

Unsicherheiten in der Defensive

Die kurzfristige Umstellung hatte Folgen. Die Heimerdinger Defensive wirkte besonders im Zentrum alles andere als sattelfest. Zwar vergab Alexander Grau nach nur drei Minuten die große Möglichkeit, den TSV nach vorne zu bringen, als er vor dem leeren Tor am langen Eck Tübingens Schlussmann Hafiz-Kerim Aslan den Ball in die Arme schob. Aber immer wenn die Gäste den Weg durch die Mitte suchten, wurde es gefährlich. Tom Abele (6., 22.), Jonas Frey (20., 38.) und Noah Dörre (36.) schossen entweder vorbei oder scheiterten an Lukas Emmrich. Der musste lediglich nach sieben Minuten hinter sich greifen, weil wieder ein Pass im Zentrum durchrutschte und Jonas Frey in dieser Szene das bessere Ende für sich hatte.

Erst in den letzten Minuten des ersten Durchganges meldete die Heimelf ihre Ansprüche ernsthafter an. Der Schuss von Antonio Di Matteo wurde im letzten Moment geblockt (42.), der Flankenversuch von Robin Rampp fast von der Auslinie landete an der Latte (45.+1).

Heimerdingen übernimmt das Kommando

Nach einer Schrecksekunde zu Beginn der zweiten Hälfte, als Altin Maliqi den Ball im letzten Moment von der Torlinie kratzte, übernahm die Heimelf zunehmend die Kontrolle und erhöhte den Druck. Die TSG Tübingen wurde in die eigene Hälfte gedrängt. Alexander Grau gelang mit einem sehenswerten Lupfer von der linken Seite der Ausgleich (57.).

Zehn Minuten später traf Maliqi nach einem Freistoß von Salvatore Pellegrino per Kopf nur die Latte. Im nächsten Versuch machte er es besser. Michele Ancona zirkelte einen Eckball von der rechten Seite auf den langen Pfosten, und Maliqi wuchtete das Spielgerät – erneut per Kopf – in die Maschen (73.). Das hätte es gewesen sein können. Doch da waren ja noch diese vermaledeiten letzten Spielminuten.

TSV Heimerdingen: Emmrich, Pellegrino, Maliqi, Fota, Pietruschka, Grau, Coelho (58. Chettibi/83. Gutsche), Schieber, Rampp, M. Ancona, Di Matteo (89. Diakiesse).