Die Fußball-Verbandsligisten aus Rutesheim und Heimerdingen müssen auf jeweils zwei Spieler des Kaders verzichten.

Rutesheim/Ditzingen - Sie würden sich viel lieber voll und ganz auf das Sportliche konzentrieren. Die neuesten Entwicklungen in Sachen Corona verbunden mit dem Übergang in die Alarmstufe in dieser Woche lassen das allerdings nicht zu. Denn zunächst einmal mussten sich die Verantwortlichen in den Vereinen mit den neuen Regeln vertraut machen. Und das heißt: die Teilnahme am Trainings- und Spielbetrieb im Freien ist für Ungeimpfte nur mit aktuellem PCR-Test möglich. Für Indoorsport sowie auch die Nutzung von Gemeinschaftsduschen und Umkleideräumen bleiben für Ungeimpfte die Türen sogar komplett zu.

 

Bei den Verbandsligisten SKV Rutesheim und TSV Heimerdingen stehen jeweils zwei Spieler im Kader, die sich ihren Piks bislang noch nicht abgeholt haben. Beide Vereine werden auf diese Akteure zunächst verzichten. Die Kosten für die PCR-Tests (auf dem Markt liegen sie derzeit zwischen 50 und 150 Euro) müssten die Spieler selbst tragen. Bei drei Trainingseinheiten pro Woche plus einem Spiel würde das Hobby schnell zu einem teuren Vergnügen werden.

Bei Vertragsspielern reicht ein Schnelltest

Sowohl Marcel Pfeffer (SKV Rutesheim) als auch Daniel Riffert (TSV Heimerdingen) versuchen das Beste aus der Situation zu machen, ganz nachvollziehen können aber beide die Regeln nicht. Denn die sogenannten Vertragsspieler (hat einen schriftlichen Vertrag mit seinem Verein abgeschlossen und erhält über seine nachgewiesenen Auslagen hinaus eine Vergütung und andere geldwerte Vorteile von mindestens 250 Euro im Monat) dürfen unter Vorlage eines aktuellen Antigen-Schnelltests auch weiterhin am Trainings- und Spielbetrieb teilnehmen.

„Diese Regel ergibt für mich gar keinen Sinn“, sagt Marcel Pfeffer. „Das ganze System passt nicht“, meint Daniel Riffert. „Wenn ein Spieler einen PCR-Test macht, darf er trotzdem nicht in die Kabine. Aber ein Vertragsspieler mit Schnelltest darf es.“ Für die beiden Trainer ist das Thema damit zwar nicht beendet, ihr Blick gilt nun jedoch wieder voll und ganz dem Sportlichen. Und da steht die SKV Rutesheim mächtig unter Druck.

Lesen Sie aus unserem Angebot: Rutesheim-Spiel nicht angepfiffen

Nach neun Spielen ohne Sieg soll endlich wieder ein Dreier her. Den hätte es möglichst schon am vergangenen Freitag geben sollen. Doch die Partie gegen den SV Fellbach war wegen zu starken Nebels nicht angepfiffen worden. „Wir haben versucht, die ganze Energie, die wir in dieses Spiel stecken wollten, rüber zu nehmen“, sagt Marcel Pfeffer.

Rüber zu nehmen auf diesen Freitag, an dem es nun um 19 Uhr im Sportpark Bühl gegen den VfL Pfullingen geht. Der Kader schrumpft. Neben den beiden Ungeimpften und den Langzeitverletzten fallen krankheitsbedingt auch Gianluca Gamuzza und Valentyn Podolsky aus. Zudem hat sich Tim Rudloff im Training einen Finger ausgekugelt und ein Band gerissen.

Der TSV Heimerdingen hat am Samstag um 14 Heimrecht gegen Türk Spor Neu-Ulm. Daniel Riffert will den Teufel nicht an die Wand malen, aber: „Ich sage zu meinen Jungs schon seit zwei, drei Wochen, die Situation ist nicht so weit weg, dass die Vorrunde das Ende der Saison bedeuten könnte.“ Deshalb fordert er von seinem Team, jede Begegnung so anzugehen, als ob sie ein Entscheidungsspiel wäre.

Im Spielbetrieb kurz vor der 50-Prozent-Hürde

Einstweilen steht zwar die Bekräftigung der Verantwortlichen des Württembergischen Fußball-Verbands, dass der Spielbetrieb aufrechterhalten werden soll. Doch dürfte dahinter vor allem erst einmal die Absicht stehen, sich diesmal und anders als vor Jahresfrist über die maßgebende 50-Prozent-Hürde zu hangeln. Sobald die Mannschaften mehr als die Hälfte ihrer Spiele absolviert haben, geht die Saison mit Auf- und Absteigern in die Wertung – auch im Falle eines Abbruchs.