Erst nach dem 0:1-Rückstand in Merklingen und einem Platzverweis kommt der Fußball-Bezirksligist auf Touren und gewinnt mit 4:1.

Leonberg - Manchmal braucht es einen Dosenöffner, um in die Spur zu kommen. So komisch es klingt: Beim 4:1 des SV Perouse in Merklingen waren es der Platzverweis gegen Defrim Trena (67.) und der 0:1-Rückstand (Samet Ceviker in der 63. Minute per Elfmeter). Erst dann legte der neue Tabellenzweite so richtig los. Doppelpack Muhammed Sivri, Doppelpack Mateo Miloloza in der Nachspielzeit – fertig war der Auswärtssieg.

 

Merklingens Trainer Gianluca Crepaldi machte seinem defensiv eingestellten Team (SV-Trainer Marco Russo: „Die sind gefühlt nur fünfmal über die Mittellinie gekommen“) dennoch ein Kompliment: „75 Minuten lang war das von uns ein Top-Spiel. Der Schiri hatte kein besonders glückliches Händchen.“ Er ärgerte sich über die Elfmeterentscheidung des Unparteiischen, die zum Ausgleich geführt hatte, erkannte aber gleichzeitig die Klasse der Gäste an. „Ab der 70. Minute hatten wir keine Power mehr“, musste Crepaldi eingestehen.

Torschütze wird eingewechselt

Manchmal ist es auch der Trainer, der den Dosenöffner zur Hand hat. So geschehen beim 3:2 des TSV Münchingen in Schwieberdingen. Beim Stand von 2:1 für die Gastgeber wechselte Trainer Ahmet Yenisen nach 69 Minuten Manuel Vaihinger für den Torschützen zum Münchinger 1:0, Francesco Di Clemente, ein. Sieben Minuten später drehte Vaihinger jubelnd ab – 2:2. Und es kam noch besser: Nachdem Lukas Tschentscher zweimal erfolglos versucht hatte, den Ball durchzustecken, die Kugel aber immer wieder bei ihm landete, machte er es am Ende einfach alleine – 3:2 (89.). Der zweite Saisonsieg war damit unter Dach und Fach.

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Auf Nummer drei in dieser Kategorie ist der SV Gebersheim mit dem 2:1 gegen Phönix Lomersheim gekommen. Zuletzt hatten die Mannen von Trainer Björn Wenninger Führungen gegen Heimsheim (1:2) und Kosova Kornwestheim (3:4) nicht in Punkte ummünzen können. Diesmal reichte es. Die frühen Treffer von Alessandro Corbo (8.) und Elias Hartacis (13.) brachten Sicherheit ins Spiel, das, so Wenninger, „über lange Zeit gut war“. So ganz ohne Zittern geht es aber wohl doch nicht. Das Kopfkino lief an, als Arne Körner der Anschluss gelang (70.). Wenninger: „Wir wollten nicht wieder einen Vorsprung verspielen.“ Der Vorsatz wurde in die Tat umgesetzt. Lomersheim drückte zwar, eine echte Torchance sprang dabei aber nicht mehr heraus.

Marco Buttice will Verstärkung

In vier von acht Begegnungen hat der TSV Höfingen vorgelegt. Doch nur einmal – beim 3:1 in Rutesheim – sprangen am Ende drei Punkte heraus. Es war der erste und bislang einzige Dreier in dieser Saison. Gegen die Spitzenteams von Croatia Bietigheim (2:6) und Perouse (1:3) reichte es schon nicht. Und auch mit dem 1:0 gegen den FSV Bissingen II (18. Raffaele Di Muccio) ging der Schuss nach hinten los. Am Ende hieß es 1:6. Keine Überraschung. Der Trainer Marco Buttice hatte beim Gegner vier Spieler aus dem Oberligakader ausgemacht. Im eigenen Team fehlen Erfahrung und Durchschlagskraft. Wenn es zum Klassenerhalt reichen soll, ist der Fall für den Übungsleiter klar: „Wir müssen uns dringend Gedanken machen, wie wir noch ein oder zwei Spieler mit Erfahrung hierher bekommen.“

Keine Punkte und Rote Karte

Die Aussicht auf einen Zähler im Heimspiel gegen Kosova Kornwestheim hat den Spielern des TSV Heimsheim nicht gereicht. Man könnte sagen: Das ehrt sie. Man könnte aber auch sagen: Das ist naiv. In der 70. Minute hatte Heiko Krannich nach einem eher schwachen Auftritt der Heimelf das 2:2 erzielt. Das Team spielte auf Sieg – und kassierte das 2:3 (86.). Es kam noch schlimmer. Dardan Veseli war mit einer Elfmeterentscheidung gegen ihn nicht einverstanden, sah daraufhin die Rote Karte. Doppelt ärgerlich: Kornwestheim ließ die Chance aus.

Ganz ohne Dosenöffner stand die S KV Rutesheim II beim TV Aldingen da. Die Partie wurde sang- und klanglos mit 1:4 verloren. Nach 0:4-Rückstand war das 1:4 von Danny Konsek (71.) nicht mehr als ein Trostpflaster.