In der Fußball-Bezirksliga hat der Münchinger Coach Ahmet Yenisen einen Kurzeinsatz, der noch kürzer ausfällt als gedacht.

Zumindest die Mannschaftskasse freut sich. Die Spieler des TSV Münchingen haben es nicht getan. Der Trainer Ahmet Yenisen hatte sich in Ludwigsburg in der 77. Minute selbst eingewechselt, weil er bemerkte, dass einige auf dem Zahnfleisch daherkamen. Acht Minuten später musste er mit Gelb-rot auch schon wieder runter – und seine Schützlinge mussten noch mehr laufen. Für seinen Ausruf „Der steht doch im Abseits“ hatte Yenisen Gelb gesehen. Ob der Leistung des Unparteiischen hatte es in ihm sowieso schon gebrodelt, was schließlich zur Bemerkung „Was pfeifst Du für einen Scheiß?“ und Gelb-rot führte.

 

Jetzt muss der Coach bei seinem Team Abbitte leisten. „Ich muss mich hinstellen und sagen: Das war blöd.“ Wenigstens reichte es zum 0:0. Spielfluss kam auf dem holprigen Platz (Yenisen: „Das war eine Spielwiese mit Fußball-Markierungen“) so gut wie nicht auf.

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Einen Auswärtspunkt hat auch der SV Perouse aus Hessigheim mitgenommen. Nachdem unter der Woche gar kein Torhüter zur Verfügung stand, ging mit Gabriel Manta nun wieder ein Gelernter zwischen die Pfosten. Doch auch er konnte nicht verhindern, dass die Gastgeber vier Minuten vor Schluss per direkt verwandeltem Eckball von Janni Theodoridis zum 1:1 ausglichen. „Da hat sich jeder auf den anderen verlassen“, ärgerte sich SV-Trainer Marco Russo über zwei verschenkte Punkte.

Nach dem Gegentor ließen auch noch Alexandros Sideris und Neil Aktas in einer Doppelchance das mögliche 2:1 aus. Immerhin hatte Winterneuzugang Aktas mit seinem dritten Tor im dritten Spiel zuvor für die Führung gesorgt (52.).

Unentschieden, die Dritte: In einer sehr munteren und von beiden Seiten schnell geführten Partie machte der TSV Heimsheim beim TV Aldingen zweimal einen Rückstand wett, ging dann selbst in Führung und kassierte in der 80. Minute doch noch den Ausgleich. Die Offensivreihen drückten der Begegnung den Stempel auf.

Für den kuriosen Auftakt war jedoch der TSV-Keeper Mehmet Gündüz verantwortlich. Er faustete nach nur zwei Minuten Jan Hegener so unglücklich an, dass der Ball vom Gegner abprallte und über die Torlinie kullerte. Adrian Thaqi (8.), Ahmet Kocaaga per zuvor an ihm verschuldeten Foulelfmeter (45.) und Ahmet Pehlivan (77.) trafen für die Gäste. Zwei der drei Torschützen hatten dann sogar noch den Siegtreffer auf dem Fuß. Der Schuss von Pehlivan landete jedoch an der Latte, Kocaaga fand im gegnerischen Schlussmann Philip Jung seinen Meister.

TSV Höfingen in bester Gesellschaft

Ein 0:7 tut immer weh. Doch der TSV Höfingen kann sich trösten: Er befindet sich in bester Gesellschaft. Auch der Spitzenreiter FSV Bietigheim-Bissingen II, der TSV Benningen und AKV Ludwigsburg haben von Croatia Bietigheim sieben Stück eingeschenkt bekommen. Wobei es zur Pause mit dem 0:1 noch sehr manierlich aussah. Hendrik Manns und Patrick Egenlauf hatten sogar die Chance zur Führung. „Mit dem 0:3 war der Zahn gezogen“, sagte TSV-Interimstrainer Mark Schuhmacher, „da fehlt dann der Glaube.“ Sein Ziel mit der Mannschaft: „Wir wollen einen versöhnlichen Abschluss hinkriegen.“

Bei der SKV Rutesheim II holt Kai Liedtke nach dem 1:4 beim Abstiegskandidaten den Rechenschieber heraus. „Wir müssen mit der Mannschaft eine Zielsetzung vorgeben, was die Punkte in den nächsten Spielen angeht“, sagte der Trainer. Trotz Verstärkung aus dem Verbandsligakader lief so gut wie nichts zusammen. Liedtke: „Auch die sind unter ihren Möglichkeiten geblieben. Das war ein rabenschwarzer Tag von allen.“ Lucas Hägele traf erst, als schon längst alles zu spät war (88.).