Das frühere Gasthaus zum Schiff in Hemmingen fällt nach dem Brand im Februar der Abrissbirne zum Opfer. Was ergab die Suche nach der Brandursache?

Warum im Februar im alten Gasthof zum Schiff ein Feuer ausgebrochen ist, bleibt ein Rätsel. Die Ermittlungen sind nun beendet. „Es konnte keine Brandursache festgestellt werden“, teilt eine Ludwigsburger Polizeisprecherin auf Anfrage mit. Was öfter vorkomme. Laut der Sprecherin gingen die Ermittler bei der Suche nach dem Grund für den Brand nach dem Ausschlussverfahren vor. Eine Möglichkeit nach der anderen fiel auf diese Weise weg, darunter Brandstiftung.

 

Am frühen Morgen des 9. Februar brannte das Dachgeschoss des Gebäudes aus, in dem seit dem Jahr 2017 Flüchtlinge untergebracht waren. Die zwei Stockwerke darunter waren nicht mehr bewohnbar. Verletzt wurde niemand, die Polizei schätzt den Schaden auf etwa eine halbe Million Euro.

Warten auf die Versicherung

Jetzt wird das Gebäude abgerissen. Die Fläche bleibt dann erst mal unbebaut. Die Hemminger Bauamtschefin Sonja Widmann sagt, die Versicherung übernehme die Kosten für den Abbruch. Außerdem wolle sie sich am Neubau beteiligen. Die Höhe des Anteils sei aber noch unklar. Die Verwaltung muss auf den Abschlussbericht warten.

Die Gemeinde hatte das Gebäude gekauft, nachdem das Gasthaus 2015 schloss. Spätestens anno 1873 wurde eine Speisewirtschaft eingerichtet, stand auf der Infotafel. Der Ausleger sei um 1900 gefertigt worden und heute das einzige noch erhaltene geschmiedete Wirtshausschild in Hemmingen.

Gebrannt hat es schon mehr als einmal

Das Feuer im Februar war nicht das erste: Im August 2018 brannte es gleich zwei Mal an einem Tag. Ein Bewohner hatte gezündelt – aus Frust. Später wurde er dafür verurteilt.

Nach den Erkenntnissen von Brandermittlern und Kriminaltechnikern des Polizeipräsidiums Ludwigsburg begann der Brand in einer dem alten Gasthaus angeschlossenen Scheune. Von dort schlugen die Flammen auf das Dachgeschoss der Unterkunft über und zogen auch das Nachbargebäude in Mitleidenschaft. Für die weiteren Ermittlungen zu einer möglichen Brandursache hatten die Beamten auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Stuttgart einen Brandsachverständigen hinzugezogen.