Eine Stromsäule soll doch ans Sportheim Gebersheim kommen, in Höfingen ist der Sportplatz im Gespräch.

Leonberg - Schon seit mehr als zwei Monaten diskutieren die Leonberger Kommunalpolitiker darüber, wo im Stadtgebiet denn nun öffentliche Ladesäulen für Elektroautos hinkommen könnten. Während die Standorte im Zentrum unstrittig sind, hatte es in den Ortsteilen jeweils unterschiedliche Meinungen zum Gemeinderat gegeben. Tenor: Bloß keine E-Zapfsäulen in den Ortsmitten. Denn das würde Parkplätze kosten.

 

Diese Logik war den gesamtstädtischen Volksvertretern nicht wirklich eingängig. Sie halten weitgehend parteiübergreifend die E-Tanken, zwölf an der Zahl für das komplette Stadtgebiet, nur dort für sinnvoll, wo auch wirklich viele Menschen wohnen. Dass an entlegenen Stellen, etwa am Sportheim Gebersheim oder an der Warmbronner Staigwaldhalle, der ganz große Andrang herrschen wird, das bezweifeln die meisten Stadträte.

„Weltweiter Konsens“

Und das sei längst keine exklusive Leonberger Meinung, sagt Bernd Murschel: „Wir brauchen Standorte in dichter Wohnbebauung, wo die Menschen keine Möglichkeit haben, selbst zu laden. Das ist Konsens auf der ganzen Welt.“ Die in den Ortschaftsräten vorgetragene Haltung, dass das Auto mal eben schnell während eines Spazierganges oder einer Gaststätteneinkehr geladen werden könnte, gehe, so sagt der Grünen-Fraktionschef, „an der Realität vorbei“. Nun ist es nicht so, dass die Meinungen der drei Ortschaftsräte im gesamtstädtischen Gremium keine Rolle spielen würden. Formal haben sie zwar lediglich empfehlenden Charakter. Doch die lokale Kompetenz aus den Stadtteil-Vertretungen spielt bei den Beschlüssen des Gemeinderates keine unwesentliche Rolle. Wenn möglich, wird ihr gefolgt.

So haben auch diesmal die Stadträte versucht, Kompromisse zu finden. In Warmbonn wird die E-Tanksäule in der Hauptstraße 75 installiert. Sollte dies nicht möglich sein, kommt ein Alternativstandort in Frage, den die Stadträtin Christiane Hug-von Lieven (SPD) vorgeschlagen hatte. In unmittelbarer Nähe gebe es eine Örtlichkeit, die geeignet sei.

Reger Betrieb am Sportplatz

Auch in Gebersheim soll das Ansinnen des Ortschaftsrates realisiert werden, der den Parkplatz am Sportheim für gut hält, weil dort wegen der Sportanlagen, der Gastronomie und des angrenzenden Naherholungsgebietes durchaus reger Betrieb vorherrsche. Wenn eine Elektrotanke dort nicht machbar ist, käme die Alte Dorfstraße in der Ortsmitte ins Spiel.

In Höfingen wurde weniger kontrovers diskutiert. Dort ist ein Standort am alten Friedhof in der Ditzinger Straße im Visier. Allerdings soll geprüft werden, ob darüber hinaus eine E-Zapfsäule im Glemstal zwischen den TSV-Sportanlagen und dem Bädle machbar ist.

m Ende entscheidet EnBW

Am unproblematischsten gelten die Elektrotankstellen in der Kernstadt. Zwei kommen an den Rathaus-Parkplatz, jeweils einer ans Bahnhofsparkhaus, die Stadtbibliothek und die Neuköllner Straße. Dieser Standort wurde zusätzlich aufgenommen, weil eine besonders dichte Wohnbebauung vorherrscht.

Ob alles so kommt, steht noch nicht hundertprozentig fest. Die Stadt ist auf Fördermittel angewiesen. Außerdem entscheidet letztlich der Betreiber EnBW, wo die Ladestationen am Ende stehen.