Polizei und die Stadt wünschen sich eine Fußball-Europameisterschaft ohne besondere Zwischenfälle. Gravierende Ordnungswidrigkeiten oder gar strafbare Handlungen werden konsequent verfolgt.

Leonberg - Hoffen, Bangen, Freuen – gemeinsam und doch mit Abstand. So könnte das Motto für die diesjährige Fußball-Europameisterschaft heißen, die heute beginnt und Sonntag, 11. Juli, in verschiedenen europäischen Ländern ausgetragen wird. Viele Fußballfans fiebern diesem Anpfiff entgegen. Die Gesellschaft rückt zusammen – eigentlich. Dieses Jahr wird vieles anders sein.

 

Deshalb bereiten sich nicht nur die Nationalmannschaft und deren Fans, sondern auch die Polizei und Kommunen auf das Turnier und die Fan-Reaktionen vor. Die Pandemielage lässt derzeit zwar keine größeren Public-Viewings zu. Mit der stabil niedrigen Inzidenz im Kreis Böblingen sind aber wieder Treffen im privaten oder öffentlichen Raum mit bis zu zehn Personen aus bis zu drei Haushalten möglich. Weitere Öffnungsschritte könnten folgen.

Die Polizei ist vorbereitet

Die Erfahrung zeigt, dass sich Fans nach Spielende immer wieder zu Autokorsos durch Leonberg treffen, die dann häufig auf dem Neuköllner Platz enden. Dort mündet die Freude oft in ein gefährliches Abbrennen von Feuerwerkskörpern in einer größeren Menschenmenge.

„Wir wollen angesichts der erfreulichen Lockerungen der Corona-Maßnahmen kein Spielverderber bei der Fußball-EM sein“, sagt der kommissarische Leiter des Polizeireviers Leonberg, Thilo Marien. „Wir bitten aber darum, dass sich auch die Fußballfans an die Spielregeln halten, die Abstands- und Hygieneregeln beachten und den Anweisungen der Einsatzkräfte, die der Sicherheit aller dienen, folgen.“

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Das gelte sowohl für das gemeinsame Verfolgen der Spiele als auch für mögliche Jubelfeiern als von Autokorsos, auf die sich Stadt und Polizei mit verkehrslenkenden Maßnahmen vorbereiten. „Wir werden dabei immer mit dem notwendigen Augenmaß vorgehen“, ergänzt Marien, lässt aber keinen Zweifel daran, „dass wir gravierende Ordnungswidrigkeiten oder gar strafbare Handlungen konsequent verfolgen. Es hat für uns nichts mehr mit Freude zu tun, wenn andere dadurch belästigt oder gar gefährdet werden.“

Corona-Regeln nicht vergessen

So viele Freiheiten wie möglich, doch einheitliche Regeln wo nötig. So sieht es Oberbürgermeister Martin Georg Cohn. „Auch die Stadtverwaltung wünscht allen eine ausgelassene und hoffentlich erfolgreiche Europameisterschaft – im sportlichen und gesundheitlichen Sinn.“ Gerade in Zeiten der Pandemie, die Teile der Gesellschaft spaltet, könne ein solches Turnier die Menschen wieder zusammenführen. „Diese Chance sollten wir nutzen. Dabei dürfen wir die wichtigen Corona-Regeln aber nicht vergessen“, sagt Cohn.

Mittlerweile sei wissenschaftlich belegt, dass die Ansteckung im Freien wesentlich geringer ist, als in Innenräumen. Zudem hätten die Leonberger Wirte hervorragende Hygienekonzepte ausgearbeitet. „Dennoch dürfen wir nicht leichtsinnig werden“, sagt der Rathauschef.