Der Siegerentwurf des Architektenwettbewerbs wird nun Grundlage des anstehenden Bebauungsplanverfahrens.

Leonberg - Das Neubauvorhaben der Kreissparkasse Böblingen an der Leonberger Sonnenkreuzung kann den nächsten Schritt gehen. Nachdem Mitte Oktober der Siegerentwurf des Architektenwettbewerbs präsentiert wurde, soll dieser nun dem anstehenden Bebauungsplanverfahren zugrunde gelegt werden. Das hat der zuständige Planungsausschuss des Leonberger Gemeinderates einstimmig beschlossen.

 

Die Sparkasse plant, auf dem bisherigen Gelände an der Ecke Grabenstraße und Stuttgarter Straße ein neues Direktionsgebäude, in dem künftig auch das S-Forum für Veranstaltungen Platz findet. Zudem sind vier Gebäude mit 70 Wohnungen geplant, davon ein Viertel als bezahlbarer Wohnraum, sowie zwei Tiefgaragen. Die drei südlichen Wohnhäuser waren bereits im Zuge einer umfangreichen Standortanalyse konzipiert worden und sind nicht Bestandteil des Wettbewerbs.

Einstimmige Entscheidung für Siegerentwurf

Zu diesem hatte die Sparkasse 33 Architektenbüros angeschrieben, von denen sich 18 um eine Teilnahme beworben haben. Für den Wettbewerb wurden schließlich drei Büros ausgewählt. Ihre Aufgabe: Einen Entwurf für das Direktionsgebäude liefern sowie Ideen für das vierte Wohngebäude an der Stuttgarter Straße und die Verkehrssituation an der Sonnenkreuzung.

Eine 17-köpfige Jury aus Fachrichtern, Vertretern der Kreissparkasse sowie des Gemeinderates entschied über die Entwürfe. Am Ende setzte sich einstimmig das Büro Auer Weber aus München durch, das bereits das „Haus des Kunden“ der Sparkasse in Böblingen entworfen hat. Hier zeigte sich die Jury begeistert von der Idee, die oberen Etagen des Direktionsgebäude ineinander zu verdrehen und so für Auflockerung zu sorgen.

Anderer Entwurf mit guten Ideen für Wohnhaus

Der Entwurf von Haas Cook Zemmrich hatte das Nachsehen, das dritte Büro hatte noch vor der Abgabe zurückgezogen. „Der andere Beitrag lieferte einen sehr guten Entwurf für das vierte Wohngebäude“, merkt Daniel Häußler an, der Leiter der Bauorganisation bei der KSK. Man habe jetzt die spannende Aufgabe, beide Entwurfsansätze miteinander zu vereinen. Kein ungewöhnliches Vorgehen bei Architektenwettbewerben.

Das sieht auch Dieter Maurmaier (FDP) so, der in der Jury vertreten war: „Es sind ja Stimmen laut geworden, dass es Verbesserungspotenziale gibt beim Wohngebäude, der Tiefgarage und dem Vorplatz.“ Denn im Siegerentwurf reicht etwa die Zahl der oberirdischen Kunden- und Besucherstellplätze nicht aus. Bei der Frage des Vorplatzes sei noch viel mit der Stadt zu klären. Denn immerhin hänge hier vieles an der Frage, wann die Stuttgarter Straße im Zuge des Bauprojekts um etwa fünf Meter nach Süden verlegt wird.

Spatenstich vielleicht schon 2021

„Es gab ja im Vorfeld viele Diskussionen, was da oben angemessen ist“, merkt Wolfgang Schaal (Freie Wähler) kritisch an mit Blick auf die Debatten um die Gebäudehöhe und den Stellplatzschlüssel, die fast zum Platzen des Vorhabens geführt hätten. „Aber man sieht auch: Wenn man nur möchte, kann man auch gemeinsam etwas erreichen.“

„Wir haben hier mit der Kreissparkasse eine Lösung gefunden, die zur Sparkasse passt, aber auch zur Eingangssituation an der Altstadt und zum Image von Leonberg, das man sich erarbeiten möchte“, befindet Christa Weiß (SPD).

Bei der Kreissparkasse hofft man, bereits im nächsten Jahr den Spatenstich zu setzen. Veranschlagt sind dann zwei bis drei Jahre Bauzeit. Ein Interim für diese Zeit ist bereits gefunden – in der früheren Filiale der BW-Bank am Marktplatz.