Die KSK kürt den Sieger des Architektenwettbewerbs für den Neubau der Direktion in Leonberg.

Leonberg - Viele große Fenster, eine helle sandfarbene Fassade, Stockwerke, die leicht verdreht zueinander aufgesetzt sind – so sehen die Architekten des Büros „Auer Weber Assoziierte“ die neue Regionaldirektion der Kreissparkasse (KSK) Böblingen, die am bisherigen Standort an der Leonberger Sonnenkreuzung neu gebaut werden soll. Mit ihrem Entwurf haben die Architekten, die bereits das „Haus des Kunden“ der Sparkasse in Böblingen entworfen haben, den Ausschreibungswettbewerb gewonnen.

 

„Es war ein hundertprozentiges Votum“, sagt Detlef Schmidt, der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse Böblingen. Die Jury bestand aus vier Fachpreisrichtern, sieben Vertretern der Kreissparkasse sowie sechs Vertretern der Stadt Leonberg, darunter Oberbürgermeister Martin Georg Cohn (SPD). Bewertet wurden dabei Kriterien wie Gestaltung, Funktionalität, Nutzungsflexibilität, Nachhaltigkeit, wie gut die Fläche genutzt wird und wie sich alles städtebaulich einfügt. „Das ist ein überzeugender Entwurf“, lobt der Sparkassen-Chef.

„Mehrwert für Leonberg“

Das sieht der Leonberger OB ebenso. „Es ist eine deutliche Aufwertung des Standortes. Und ein Bekenntnis zu unserer Stadt“, sagt Cohn. Der Lage an der Sonnenkreuzung, einem der zwei Tore zur Altstadt, habe man Rechnung getragen. Er lobte zudem, dass hier ein privatwirtschaftlicher Investor bewusst Mietwohnungen schaffe. „Das ist ein Mehrwert für unsere Stadt.“

Landrat Roland Bernhard (parteilos) als Vorsitzender von Verwaltungsrat und Bauausschuss der Sparkasse freut sich riesig über den Siegerentwurf, wie er sagt: „Es ist mir wichtig, dass die Kreissparkasse auch in der Fläche Präsenz zeigt.“

Architektenwettbewerb für die Direktion

Das bisherige Direktionsgebäude an der Sonnenkreuzung. Foto: factum/Granville
Die neue Direktion, die nun direkt an die Kreuzungsecke heranrückt, vereint künftig, was bislang auf mehrere Gebäude verteilt ist: eine Bankfiliale mit Beratungscenter, das Sparkassenforum als Veranstaltungsraum sowie die Direktion mit dem Immobilien- und Firmenkundenbereich. Alles barrierefrei zugänglich.

Teil des Wettbewerbs war zudem eines der vier geplanten Wohnhäuser, welches nun – wie die Direktion – in sich verdrehte Stockwerke erhalten soll. „Das ist architektonisch sehr reizvoll und verhindert einen monolithischen Eindruck“, sagt Schmidt – wohl auch mit Blick auf Kritik an dem Vorhaben. Denn bislang gibt es vor der Sparkassenfiliale eine große Freifläche mit Parkplatz und Bäumen.

Kleinere Freiflächen statt einer großen

Im Siegerentwurf sind stattdessen kleinere Freiflächen vorgesehen, etwa zwischen dem Wohngebäude Stuttgarter Straße und der neuen Direktion. „Das Ganze soll eine Aufenthaltsqualität haben“, erklärt Sparkassen-Chef Schmidt. Dazu seien alle Bauten so weit von der Straße entfernt, dass man Bäume pflanzen könne. Die Gestaltung und Platzierung der übrigen drei Wohnhäuser – geplant sind insgesamt 70 Mietwohnungen, 17 davon als bezahlbarer Wohnraum – stand bereits fest und war nicht Teil des Wettbewerbs.

Auf Grundlage mehrerer Gutachten, etwa zur Luftqualität, sind dort Luftschneisen, Grünflächen, Verbindungswege sowie jeweils ein zurückgebautes oberstes Stockwerk vorgesehen. Zum Projekt gehören außerdem zwei Tiefgarage für Bewohner und Mitarbeiter, außerdem sechs Stellflächen für Kunden und Besucher. 40 bis 45 Millionen Euro soll das Bauvorhaben kosten.

Spatenstich wohl schon 2021

Bei der Kreissparkasse hofft man, bereits im nächsten Jahr den Spatenstich zu setzen. Veranschlagt sind dann zwei bis drei Jahre Bauzeit. Ein Interim für diese Zeit ist bereits gefunden. „Wir werden auf die ehemalige Filiale der BW-Bank am Marktplatz ausweichen“, erklärt Detlef Schmidt. So müssten die Kunden keine Umwege auf sich nehmen, zudem sei es bereits als Bankgebäude ausgestattet.

Auch von Seiten Leonbergs gibt es bis dahin noch einiges zu tun. So muss das Bebauungsplanverfahren abgeschlossen werden. Zudem ist an das Sparkassen-Projekt eine Umgestaltung der Sonnenkreuzung gekoppelt. So ist Bestandteil der Planungen, die Stuttgarter Straße etwa fünf Meter zur Sparkasse hin zu verlegen, um eine bessere Abbiegesituation in die Feuerbacher Straße zu ermöglichen. „Wir mussten jetzt erst einmal das Ergebnis des Wettbewerbs abwarten. Jetzt können wir mit dem Planungsausschuss sprechen, damit wir vielleicht für die Sonnenkreuzung ebenfalls einen Wettbewerb ausschreiben“, kündigt OB Cohn an.