Schulleiter im Altkreis berichten, dass die Angst vor einer Infektion überwiegt.

Altkreis - Seit Montag müssen Schüler ab Klasse 5 auch in Baden-Württemberg im Unterricht Maske tragen. An einer Waldorfschule im Filstal haben Eltern, die sich dagegen aussprechen, unlängst ihrem Unmut Ausdruck verliehen und dabei auch vor Drohungen nicht zurückgeschreckt.

 

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Solch drastische Erfahrungen haben Schulleiter im Altkreis zwar noch nicht gemacht. „Ich habe aber schon mit einigen Eltern Diskussionen über die Maskenpflicht führen müssen“, berichtet Jürgen Schwarz, Leiter des Rutesheimer Gymnasiums. Dabei hätte sich die Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus vermischt mit Verschwörungsmythen.

Eltern reagieren emotional

Andere Schulleiter berichten ebenfalls von vermehrten Gesprächen mit Eltern. So wie Eiko Schwalbe von der Realschule Gerlingen: „Wir haben einzelne Eltern, die ihre Sorgen und Bedenken mir gegenüber auch durchaus emotional äußern, wobei eine generelle Ablehnung der gesamten Thematik bei diesen einzelnen Fällen nur selten durchscheint. Die Vorlage angeblicher Beweise oder Gegendarstellungen erfolgte bisher nur indirekt oder pauschal.“

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Er habe Verständnis, dass Eltern emotional reagierten. Solchen Äußerungen seinen von Unsicherheit und Angst um die eigenen Kinder geprägt. Dennoch müsse man sich sachlich unterhalten können. „Letztendlich müssen sich aber alle Beteiligten am Präsenzunterricht an die geltenden Vorgaben halten und diese setzen wir auch durch“, sagt Eiko Schwalbe.

Kopfschmerzen bei Schülern und Lehrern

An der Theodor-Heuglin-Schule in Schöckingen machten sich Eltern Sorgen, da ihre Kinder mit Kopfschmerzen nach Hause kämen, berichtet Jörg Fröscher. Auch Lehrer hätten schon über Kopfweh geklagt. „Maskenverweigerer bei den Schülern gibt es nicht, aber einige, die die Freiräume sehr nutzen, etwa beim Essen oder Trinken“, berichtet der Leiter der Gemeinschaftsschule. Man begegne dem mit Maskenpausen, wie das Kultusministerium empfiehlt. Dieses hatte erst am Donnerstag eine Regelung zurückgenommen, wonach Masken auch auf dem Schulhof getragen werden müssen.

Eltern besorgt über volle Klassen

Das wird vielleicht Schüler der Oberstufe am Johannes-Kepler-Gymnasium Leonberg freuen. „Da haben sich einige in den Pausen auf das Gelände jenseits des Schulhofs verzogen, um die Masken abzunehmen“, berichtet Schulleiter Roman Peters. Probleme mit wirklichen Maskenverweigerern gibt es dagegen nicht. „Wir haben bislang gute Erfahrungen gemacht“, sagt Peters. Eltern machten sich eher Sorgen über volle Klassen und wünschen den Unterricht in Teilgruppen zurück, wie er vor den Ferien praktiziert worden war.

Das ist in den Plänen des Kultusministeriums aktuell nicht vorgesehen. „Jetzt freuen wir uns erst mal auf die Herbstferien und eine Woche Ruhe“, sagt Jürgen Schwarz vom Gymnasium Rutesheim.