Die einmalige Chance, ab dem 1. Februar als Studioleiter beim SV Leonberg/Eltingen tätig zu werden, muss Patrick Entreß einfach ergreifen.

Leonberg - Zufall? Vorhersehung? Wie man es auch nennt, Fakt ist: Just an dem Tag, an dem Patrick Entreß sein Vorstellungsgespräch für die Stelle des Studioleiters in der Sportwelt Leonberg an der Bruckenbachstraße hatte, brannte am Abend der Rohbau, nachdemGasflaschen explodiertwaren. Nun tritt der 34-Jährige am 1. Februar seinen neuen Job beim SV Leonberg/Eltingen an, und es ist förmlich zu spüren: Er brennt drauf.

 

Zurück zu den Wurzeln, heißt es für den Leonberger, der seit zwei Jahren berufsbedingt mit seiner Partnerin in Ludwigsburg wohnt. In seiner sportlichen Vita stehen Fußball, Handball und Tennis bei der TSG Leonberg, ehe er sich für den weißen Sport entschied und mit 16 Jahren zum TC Leonberg wechselte. Zwei Jahre später zog es ihn dann zum TSV Eltingen, dem er – inzwischen SV Leonberg/Eltingen – bis heute treu geblieben ist und dort im Team der ersten Herrenmannschaft aufschlägt.

Duales Studium Gesundheitsmanagement

Patrick Entreß machte das Rennen in einem starken Bewerberfeld, da er, so das Vorstandsmitglied Matthias Groß (Referent für Liegenschaften und Technik), die entsprechende Qualifikation mitbringt, bereits Erfahrung in dem Anforderungsprofil gesammelt hat und sich mit der Stadt und dem Verein identifiziert. Nach seinem dualen Studium Gesundheitsmanagement in München arbeitete Entreß zunächst im Bereich Personal-Training in Tübingen, war dann selbstständig als Tennis- und Athletiktrainer unterwegs, bevor er im Body Street Zentrum in Leonberg bei dem Personaltrainer Roy Epple anheuerte, nach drei Jahren als Geschäftsführer des Sportvereinszentrums nach Großsachsenheim ging und Mitte 2018 in gleicher Funktion den Aufbau des Sportvereinszentrums der SpVgg Rommelshausen mit betrieben hat. Und das mit Erfolg: Zur Eröffnung im Januar 2019 hatten sich bereits 400 der rund 1800 Mitglieder des Vereins im Studio angemeldet. Bis Corona kam, waren es dann knapp 800.

Lesen Sie hier: Alle News zur Corona-Pandemie

Die Zielvorstellung zum geplanten Start in Leonberg am 1. Juni sind ähnlich. Zwar liegt die Zahl der Mitglieder in Leonberg bei rund 4100, aufgrund der Pandemie sind die Werbemöglichkeiten derzeit jedoch äußerst begrenzt. „Wir hatten in Rommelshausen Baustellenführungen und einen Tag der offenen Baustelle mit mehreren hundert Teilnehmern“, sagt Entreß. Mulmig wird ihm ob der erschwerten Bedingungen nicht. „Die ganzen Prozesse, die jetzt kommen, habe ich schon durchgemacht. Ich werde da mein ganzes Herzblut reinlegen und will mithelfen, den Verein modern auszurichten“, ist der Leonberger zuversichtlich.

Das Studio soll ein Treffpunkt sein

Wenn er nun das Kommando in Leonberg übernimmt, zählt er zu seinen wichtigsten Aufgaben zunächst, die Fitnessabteilung kennenzulernen, deren Mitglieder im Idealfall alle in das Studio übergehen sollen, dafür aber auch einen gesonderten Beitrag bezahlen müssen. „Der Mehrwert wird für die meisten erkennbar, wenn sie es sehen und spüren“ (Entreß). Darüber hinaus gilt es, einen Mitarbeiterstab für die Trainingsfläche, den Service und die Kurse einzustellen sowie das Thema Digitalisierung und Software voranzutreiben. Je nach Bewerberlage soll mit Teil-, Voll- und Honorarkräften gearbeitet werden. In Rommelshausen umfasste der Mitarbeiterstab 35 Personen. Ganz wichtig ist dem „Chef“ dabei, dass das Team seine Vorstellungen eines Studios mit Leben füllt. „Es gilt, Mitarbeiter zu finden, die das auch als ihr Baby ansehen. Es ist wichtig für unsere Mitglieder zu wissen, wofür wir stehen. Jeder, der zu uns kommt, ist keine Nummer. Betreuung, Begleitung und Korrektur im Training stehen für mich ganz oben an. Das Studio soll ein Treffpunkt sein, in dem man sich kennt“, sagt Patrick Entreß.

Zum Angebot in der Sportwelt Leonberg zählen unter anderem ein gerätegestützer Bereich, funktionelles Krafttraining, ein Cardiobereich, drei große Kursräume, Indoor-Cycling, die Sportler-Sauna und Kurse wie Seniorensport, Yoga oder Zumba. Und sollte Corona zum Eröffnungstag am 1. Juni noch einen Strich durch die Rechnung machen, gibt es auch schon einen Plan B mit Outdoor-Kursen. Weitere Projekte werden folgen. Denn Patrick Entreß („Ich hasse Stillstand“) ist keiner, der sich zurücklehnt.