Ein kommunaler Inklusionsvermittler wird in Rutesheim aus den Reihen der Stadtverwaltung gestellt.

Rutesheim - Mit einem so genannten kommunalen Inklusionsvermittler geht Rutesheim einen weiteren Schritt in Richtung einer barrierefreien Stadt. „Das Thema Barrierefreiheit ist so wichtig, dass nicht nur eine Arbeitsgruppe gegründet werden soll, die sich intensiv damit befasst“, sagt die Bürgermeisterin Susanne Widmaier. „Künftig wird auch ein kommunaler Inklusionsvermittler als fester Ansprechpartner im Rathaus im Hauptamt fungieren.“ Dafür gibt es eine finanzielle Förderung vom Land.

 

Im Landkreis Böblingen haben zehn Kommunen ihr Interesse bekundet, sich am Projekt zu beteiligen. Darunter Leonberg, Rutesheim und Weil der Stadt. In Leonberg soll der kommunale Inklusionsvermittler ehrenamtlich aktiv werden und Mitglied des Arbeitskreises Inklusion sein. Im Auftrag der Kommune sind die Inklusionsvermittler dafür zuständig, für das Thema Inklusion zu sensibilisieren, Impulse für deren Gestaltung und Umsetzung zu initiieren und aufzugreifen, Akteure zu finden, Kooperation und Netzwerkarbeit zu fördern, damit Teilhabe und Partizipation für ein selbstbestimmtes Leben von Menschen mit Behinderung möglich wird.

Ein Kümmerer hält die Fäden in der Hand

„Es wird einen Kümmerer geben, der die Fäden in der Hand hält und alles, was passiert, koordiniert. In Rutesheim wird dieser Posten aus den eigenen Reihen besetzt“, sagt die Bürgermeisterin Susanne Widmaier. Das Projekt „Kommunale Inklusionsvermittler“ ist nun im Landkreis Böblingen und im Landratsamt angekommen, und Rutesheim gehört zu den aktuell neun Kommunen, die sich im Kreis bisher aktiv beteiligen.

In Sachen barrierefreie Stadt braucht es noch tatkräftige Unterstützung aus der Bürgerschaft, dafür soll die Arbeitsgruppe „Barrierefreies Rutesheim“ gegründet werden. Wer diese unterstützen will oder Anregungen einbringen möchte, kann sich bis zum 28. Februar anmelden.

Sensibilisierungs-Workshop voraussichtlich digital

Hinter der Idee einer barrierefreien Stadt steht das Ziel, es jeder Rutesheimerin und jedem Rutesheimer zu ermöglichen, so lange wie möglich ohne Schwierigkeiten oder Einschränkungen im eigenen Zuhause leben zu können. Doch das umfasst nicht nur das eigene Haus oder die eigene Wohnung, sondern auch die öffentlichen Plätze, Straßen und Gebäude einer Stadt. Geplant ist zum Auftakt ein „Sensibilisierungs-Workshop“, der vermutlich digital stattfinden wird.

Einen konkreten Termin gibt es noch nicht. Begehungen vor Ort werden erst möglich sein, wenn die Ausgangsbeschränkungen und die Kontaktverbote aufgehoben sind. Wenn es losgeht, könnten auch Gruppen für Teilprojekte oder Teilgebiete zusammengestellt werden, je nachdem, wie viele Interesse zeigen.