Die Arbeiten für einen 500 Meter langen Tunnel zwischen Ostelsheim und Weil der Stadt haben begonnen.

Weil der Stadt - Das größte Einzelprojekt zur Reaktivierung der Bahnstrecke für die Hermann-Hesse-Bahn ist am Dienstag in Ostelsheim an den Start gegangen. Zwischen Ostelsheim und Weil der Stadt entsteht ein neuer Tunnel von fast 500 Metern Länge. Die Kosten: mehr als 16,5 Millionen Euro. Gemeinsam setzten der baden-württembergische Verkehrsminister, Winfried Hermann (Grüne), der Calwer Landrat Helmut Riegger (CDU) und der Böblinger Landrat Roland Bernhard den ersten Baggerbiss.

 

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Der Tunnel bildet das Kernstück der Strecke. Durch ihn wird die sogenannte Hacksbergschleife mit mehr als drei Kilometer Fahrstrecke abgekürzt, was die Reisezeit der Hermann-Hesse-Bahn deutlich verkürzen wird. Diese Zeiteinsparung ist für den Betriebsablauf im Halbstundentakt mit zwei Fahrzeugen nötig.

Zwei neue Eisenbahnüberführungen

Bereits seit drei Jahren wird an verschiedenen Stellen entlang der Trasse gearbeitet und die Inbetriebnahme der Hermann-Hesse-Bahn vorbereitet. So wurden unter anderem in Calw und Weil der Stadt zwei neue Eisenbahnüberführungen gebaut. In den Bestandstunneln Hirsau und Forst haben 2020 die Sanierungsarbeiten begonnen.

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Während das Projekt Hermann-Hesse-Bahn insbesondere vom Landkreis Calw und vom grünen Verkehrsminister Hermann immer vorangetrieben wurde, gab es aus dem Landkreis Böblingen Gegenwind – aus Angst, die Hesse-Bahn könnte den S-Bahn-Takt stören, wenn sie nicht schon in Weil der Stadt endet, sondern erst in Renningen. Der Gleisabschnitt zwischen beiden Orten ist zum Teil eingleisig. Erst als zugesichert wurde, dass die Hesse-Bahn während des Viertelstundentakts der S-Bahn in Weil der Stadt endet, stellte sich auch der Landkreis Böblingen hinter das Projekt.