Die Bürgermeisterwahl in Heimsheim zeigt erneut, wie wichtig der Dialog mit den Bürgern ist.

Heimsheim - Wer im Altkreis Leonberg politisch aktiv ist, der hat am Sonntag ein kleines Déjà Vu erlebt: War da nicht schon mal eine Wahl, bei der der Amtsinhaber nur knapp an einem zweiten Wahlkampf vorbeischrammte, während ein junger, unerfahrener Mitbewerber aus dem Stegreif mehr als 45 Prozent aller Stimmen bekam? Klar, die Rede ist von Renningen, 2016 machten zwischen dem Amtsinhaber Wolfgang Faißt und dem Herausforderer Dennis Metzulat nicht mal fünf Prozent den Unterschied.

 

In Heimsheim sind es immerhin fast zehn Prozent. Doch wie in Renningen lässt sich eines festhalten: Bei dieser Wahl gibt es gleichermaßen zwei Gewinner und zwei Verlierer. Im Ergebnis mag Nastassia Di Mauro verloren haben, doch was sie in nur vier Wochen Wahlkampf – und das in Coronazeiten – erreicht hat, ist mehr als nur respektabel. Das ist schon bewundernswert. Der Amtsinhaber muss trotz seines Sieges viele Federn lassen und sich der Tatsache stellen, dass es in manchen Punkten nicht so weitergehen kann wie bisher. Auch das ließ sich schon aus der Wahl in Renningen ableiten: Die Zeiten, in denen die Bürger nur ihr eigenes Süppchen kochen und „die da oben“ in Verwaltung und Gemeinderat einfach mal machen lassen, sind lange vorbei. Bürgernähe und ein offener Dialog werden immer wichtiger. Sonst zählt auch der „Amtsinhaberbonus“ nicht mehr viel.