Der Enzkreis arbeitet seit zehn Jahren mit dem Masasi-Distrikt in Ost-Tansania zusammen.

Enzkreis - Zum zehnjährigen Bestehen der Klimapartnerschaft zwischen dem Enzkreis und dem Masasi-Distrikt in Ost-Tansania könnte diese im nächsten Jahr in eine offizielle kommunale Partnerschaft münden. Im Mittelpunkt dieser Verschwisterung steht die Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen im Sinne der Agenda 2030, wie etwa Umwelt- und Klimaschutz, Gesundheitsversorgung sowie Förderung der Landwirtschaft. Der Text der Partnerschaftsurkunde wurde bereits zwischen dem Enzkreis und den Partnern in Ost-Tansania – Masasi-Stadt und Masasi-Distrikt – abgestimmt, ebenso die Inhalte des künftigen Bündnisses, wozu eine kleine Delegation aus Kreisverwaltung und Kreistag eigens nach Masasi geflogen war. Angela Gewiese, die Projektkoordinatorin im Landratsamt, berichtete von „lebhaften Diskussionen in einer offenen Atmosphäre“.

 

Die künftige Partnerschaft baut auf Unterstützungsleistungen des bisherigen Klimabündnisses auf. Ein erster Schwerpunkt war der Einsatz erneuerbarer Energien, um vorwiegend Einrichtungen des Gesundheitswesens eine autarke Stromversorgung zu verschaffen. Ebenso frühzeitig wurde eine Kooperation zwischen den Enzkreis-Kliniken und mehreren Gesundheitsstationen im Masasi-Distrikt aufgebaut und mit Leben erfüllt.

Auch Schulen sollen Solaranlagen bekommen

In Masasi löste der ganztägige Betrieb der Solarstromanlagen offenbar große Zufriedenheit aus, sodass seitens der dortigen Verwaltungen bereits der Wunsch geäußert wurde, auch Schulen mit derartiger Technik auszustatten, wie Landrat Bastian Rosenau in seiner Beratungsvorlage zur Verabschiedung der Partnerschaft im Kreistag schrieb.

Dies wäre das erste große Projekt innerhalb des neuen Bündnisses mit einem Volumen von rund 450 000 Euro. Den Löwenanteil davon – 90 Prozent – würde das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung übernehmen, die restlichen 45 000 Euro würde der Enzkreis über drei Jahre verteilt finanzieren.

Am 20. Juli soll der Kreistag endgültig die offizielle Partnerschaft auf den Weg bringen. Im Umwelt- und Verkehrsausschuss wurde das Projekt vorberatend schon mal wohlwollend gutgeheißen. Danach soll der Partnerschaftsvertrag auf zunächst virtuellem Weg abgeschlossen und nach den Wahlen in Tansania spätestens im kommenden Frühjahr im Rahmen einer Delegationsreise nach Masasi formell unterzeichnet werden.