Am Weihnachtsbaum des Kinderschutzbundes im Leocenter werden Wünsche erfüllt.

Leonberg - Weihnachten ist die Zeit des Schenkens und die Zeit, anderen eine Freude zu bereiten. Gerade für Familien wird Weihnachten aber oft zur Belastung im doppelten Sinne, sicherlich verschärft in der aktuellen Pandemielage. Ein schmales Budget gestattet Eltern oft keine zusätzlichen Ausgaben. Viele Eltern schmerzt es, ihrem Nachwuchs kaum Geschenke machen zu können. Kinder haben oft so viele Wünsche, gerade in der Weihnachtszeit, von der neuen Jeans für den 14-jährigen Sven über das Barbiepuppen Wellness-Set für die neunjährige Sabine, neue Turnschuhe für die sechsjährige Ayse oder ein Rutschauto für die einjährige Anetta.

 

Solche und andere Wünsche für Kinder aus Familien, die sich wenig leisten können, hängen derzeit am Wunschbaum des Kinderschutzbundes im Leo-Center, eine Aktion, die es schon seit über zehn Jahren gibt. . Wer einem fremden Kind eine Freude machen möchte, pflückt einen der Wunschzettel vom Baum ab, kauft das gewünschte Geschenk und gibt das Päckchen am Stand beim Kinderschutzbund ab. Von hier aus treten die Weihnachtsgeschenke ihre Reise zu den bedürftigen Familien an. Auch wenn oft Sportkleidung oder eine neue Jacke gewünscht wird, viele der Wunschzettel am Baum sind schon speziell. „Da muss ich erst einmal googeln, was das ist“, sagt ein Vater, der dem fremden Kind Ali, 14 Jahre alt, gerne den Wunsch nach einem „Robo-Kombat Twin Pack“ erfüllen würde.

Wünsche von bedürftigen Familien

Mehr als 80 solche und andere Wünsche hängen insgesamt an dem großen Weihnachts-Wunschbaum. Der Kinderschutzbund hatte wie in jedem Jahr die Wünsche von bedürftigen Familien entgegengenommen. Normalerweise sind es um die 200 Wünsche die eingehen, in diesem Jahr wurden Corona-bedingt nur die Familien kontaktiert, die auch vom Kinderschutzbund direkt betreut werden. So hängen etwas weniger Zettel am Baum. Davon sind aber bereits in den ersten Stunden nach Start der Aktion im Obergeschoss des Leo-Centers viele Karten mitgenommen worden. Vor allem Familien mit Kindern kommen, um anderen Kindern einen Herzenswunsch zu erfüllen.

Als Karl-Heinz Wetterauer mit Hanna und Felix am Stand erscheint, sind die einfach zu besorgenden Geschenke schon fast weg. Jetzt wird es schwieriger, vor allem wenn man möglichst noch alles gleich im Leo-Center besorgen möchte. Doch Karl-Heinz Wetterauer ist zuversichtlich. Die Kinder haben je einen Jungen- und einen Mädchenwunsch ausgesucht und dürfen jetzt die Kinder beschenken. „Zahlen darf der Papa“, lacht der Vater. Aber sie machen das gerne für den guten Zweck.

Auch Gutscheine sind möglich

Die Geschenke sollen einen Wert von rund 30 Euro haben, mehr auszugeben ist kein Problem, es können aber auch Gutscheine für ein bestimmtes Geschäft verschenkt werden. Und wer nicht mehr so gut zu Fuß ist, wie eine ältere Dame, die mit Rollator im Center unterwegs ist, der spendet einfach die 30 Euro in bar, und der Kinderschutzbund besorgt davon ein passendes Geschenk für eines der betreuten Kinder. Der Deutsche Kinderschutzbund ist ein bundesweit vertretener, gemeinnütziger Verein und eine Lobby für Kinder. Er setzt sich für den Kinderschutz, die Kinderrechte und die Verbesserung der Lebensbedingungen von Kindern und ihren Familien ein.

Am kommenden Freitag und Samstag können von 11 bis 19 Uhr nochmals Wünsche am Wunschbaum im Obergeschoss des Leo-Centers erfüllt werden – so lange der Vorrat an Wünschen noch reicht. In der Vereinigten Volksbank in Weil der Stadt steht ebenfalls ein Wunschbaum.