Mit sieben Monaten Verspätung hat die Würmtalschule ihren Erweiterungsbau bezogen.

Weil der Stadt - Stefan Kunze fällt ein Stein vom Herzen. Am Montag hat der Rektor der Würmtalschule Merklingen zum allerersten Mal in der richtigen Mensa essen können. „Wir sind alle froh, dass es endlich so weit ist“, sagt er.

 

Schon im Oktober 2016 war der Spaten zu dem Erweiterungs- und Mensabau gesetzt worden. Als Eröffnung war damals der Sommer 2017 angekündigt worden. Das hat sich, wie berichtet, verschoben – erst auf die Herbst-, dann auf die Weihnachts-, dann auf die Fasnetsferien. Jetzt war es der Tag nach den Osterferien, als die Schüler der Merklinger Grundschule zum ersten Mal in ihrer Mensa essen konnten.

Tanja Kübler, die Amtsleiterin für Jugend und Soziales bei der Stadtverwaltung, verweist auf die Handwerker, die den Bau immer wieder haben verzögern lassen. „Zuletzt gab es dann bei der Abnahme des Gebäudes erhebliche Mängel“, berichtet sie. „Die mussten die Handwerker jetzt erst nachbessern, bevor die Schüler einziehen konnten.“ Umso mehr freue auch sie sich, dass das neue Gebäude fertig ist. „Die Schule war doch sehr beengt während der Zeit des Baus.“

Eingequetscht wie in der Ölsardinendose

Das bestätigt Schulleiter Stefan Kunze. Wie in der Ölsardinendose eingequetscht habe man arbeiten müssen, sagt er. Denn schon nach den Sommerferien des vergangenen Jahres ist die Würmtalschule zur Ganztags-Grundschule geworden. Das Mittagessen in der Mensa war hierfür eigentlich Voraussetzung. Sieben Monate fand das Essen nun übergangsweise im kleinen Sängerheim statt. „Dafür sind wir dem Sängerbund natürlich sehr dankbar“, sagt Tanja Kübler.

Nicht nur die Mensa, auch vier Klassenzimmer sind in dem neuen Erweiterungsbau untergebracht. Sie ersetzen die Pavillons aus den 60er Jahren – im Merklinger Jargon von Generationen von Schülern als „Baracken“ bezeichnet. „Daher sind jetzt auch unsere drei dritten Klassen in das neue Gebäude umgezogen“, berichtet Rektor Kunze. 2,4 Millionen Euro hat das Gebäude nach vorläufigen Zahlen aus der Stadtkämmerei gekostet.

Die Hälfte ist ganztags in der Schule

Trotz der beengten Verhältnisse ist der Betrieb der Ganztagsschule gut angelaufen. Etwa die Hälfte der 250 Grundschüler sind für den Ganztagsbetrieb angemeldet. „Vor allem für das Kollegium, das 30 Jahre lang im Halbtagrhythmus unterrichtet hat, war das natürlich eine Umstellung“, sagt Kunze. „Aber keine meiner Kolleginnen hat einen Versetzungsantrag gestellt.“ Das wertet er als gutes Zeichen. Nur bei den Jugendbegleitern würde sich der Schulleiter mehr Engagement wünschen. Hier sind Ehrenamtler gefragt, die die Schüler beim Mittagessen betreuen und Angebote machen. „Wir haben ehemalige Schüler, die uns da helfen“, berichtet Kunze. „Das freut uns sehr.“ Aber auch eine Flüchtlingsmutter, die selbst ein Kind in der Würmtalschule hat, hilft regelmäßig mit.