Mehr bezahlbarer Wohnraum
Der Betrieb mit seinen derzeit 20 Mitarbeitern und einem Azubi, behilft sich deshalb zunehmend auch mit Seiteneinsteigern. Doch es gibt weitere Gründe für den Mangel an Fachkräften: Zudem fehle bezahlbarer Wohnraum, sagt Renningens Bürgermeister Wolfgang Faißt (Freie Wähler). „Werden dann in den Gemeinderäten die Hände erhoben, wenn es um die Ausweisung von Neubaugebieten geht, wird es ganz schwierig“, sagt Faißt.
Wie Handwerkskammer-Chef Friedrich betont, drohe insgesamt vor allem der derzeitige Nachschubmangel die Konjunktur in der Region abzuwürgen. „Die Auftragsbücher sind voll, können aber nicht abgearbeitet werden“, sagt Friedrich in Bezug auf den Zustand im Handwerk. Es gebe etliche Beispiele, wo sich Projekte deshalb verzögerten.
Wie lange dieser Notstand noch andauert, kann auch Friedrich nicht prognostizieren. Wenn die Krise überwunden ist, so rechnet der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Region Stuttgart, wird das aber „mit einem deutlich höheren Preisniveau“ für die Leistungen des Handwerks einhergehen.
Lagerbestände werden ausgebaut
Fensterbau Schneider reagiert auf die Nachschubprobleme in der Branche übrigens mit der Umstellung von der einst gefeierten Just-in-time-Bestellung von Fensterprofilen und Teilen aller Art zurück auf einen stärkeren Ausbau der Lagerbestände, wie es früher gang und gäbe war. Doch bei den derzeit vor allem aufgrund der rasant steigenden Energiekosten explodierenden Preise hat auch das seine Nachteile: „Ein volles Lager“, sagt Burghardt, „bindet viel Geld im Unternehmen.“