In Perouse richtet Rutesheim eine dritte Regiorad-Station ein. Gegenüber steht der Wagen von Carsharing.

Rutesheim - Es gibt Menschen, die freuen sich, wenn kein Geld mehr da ist. Zu ihnen gehört auch Nicola Schelling. Die Regionaldirektorin des Verbands Region Stuttgart freut sich natürlich nicht über knappe Kassen, sondern über das große Interesse der Kommunen an der Förderung für Regiorad-Stationen, sodass der aktuelle Fördertopf bereits geleert ist.

 

„Im Jahr 2022 werden wir eine neue Förderrunde auflegen, denn wir wollen den Nerv der Zeit mitnehmen – der Wunsch, auf das Auto zu verzichten, ist groß“, sagte die Regionaldirektorin am Mittwochnachmittag in Perouse. Hier hat sie mit der Bürgermeisterin Susanne Widmaier und dem Ersten Beigeordneten Martin Killinger, beide begeisterte Radler, in der Hauptstraße die dritte Regiorad-Station der Stadt offiziell eröffnet.

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Der Verband Region Stuttgart hat das Förderprogramm im Juni 2020 beschlossen. Bereits im Dezember 2020 wurde das Budget wegen der großen Nachfrage durch die Kommunen auf rund eine Million Euro erhöht. Mit bis zu 50 000 Euro wird die Einrichtung von zwei Regiorad-Stationen nach dem Prinzip „zwei Stationen zum Preis von einer“ einmalig gefördert. Aktuell werden 29 Standorte gefördert, sodass es zum Jahresende in der Region rund 250 solcher Stationen geben wird. „Zum Pendeln von A nach B, für touristische Ausflüge in der Region oder für Besorgungen: Die flexible Rückgabe an je mehr Stationen erhöht die Attraktivität des Systems“, sagte Nicola Schelling.

Zu den Kommunen, die zügig auf die Fördergelder zugegriffen haben, gehört auch Rutesheim. Doch weil man bereits zwei Stationen, eine am Rathaus und eine an der S-Bahnstation, hat – beide finanzierte die Stadt selbst –, wurde nur eine Förderung von 25 000 Euro beantragt. Nun stehen in der Nachbarschaft der großen Bushaltestelle im Waldenserort drei Pedelecs und zwei Fahrräder bereit, wie an den anderen Standorten auch. Die können dann über die Polygo-Karte oder nach einer Registrierung ausgeliehen werden.

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„Wir haben eine gute Frequenz, wenn man sieht, wie oft Stellplätze leer sind“, freut sich die Bürgermeisterin. Wichtig sei ihr, dass es das Angebot, wie auch das Carsharing – der Wagen hat seinen Standort auf der anderen Straßenseite –, in Perouse gibt. Zumal es einen perfekten Radweg nach Rutesheim gebe, der nachts zur Hälfte beleuchtet ist – für die andere Hälfte läuft ein Förderantrag. „Beides sind Bestandteile unseres in der Ausarbeitung befindlichen Mobilitätskonzeptes, das dazu führen soll, dass das eine oder andere Auto stehen bleibt“, sagte die Rathauschefin. „Wir hatten schon Angst, dass zum Termin mit der Regionaldirektorin alle Räder weg sind, was natürlich auch sehr gut gewesen wäre“, meinte Killinger. Immerhin waren in Perouse bereits zwei Stellplätze leer.