Weissacher Ex-Bürgermeisterin Ursula Kreutel bekommt erneut Unterstützung aus der Bürgerschaft.

Weissach - Schon die zweite Unterschriften-Aktion gibt es in Weissach zur Unterstützung der früheren Bürgermeisterin Ursula Kreutel. Ein Zettel mit einem entsprechenden Aufruf lag am Samstag der Prospektbroschüre „S’Schwäble“ bei, initiiert und bezahlt von den Weissachern Maria und Reinhold Knipping. „Stündlich fischen wir jetzt Zettel mit Unterschriften aus unserem Briefkasten“, berichtet Reinhold Knipping. Am Montagnachmittag sind es schon 112 Unterschriften.

 

Dabei fordern sie die Gemeinde auf, darauf zu verzichten, von der früheren Bürgermeisterin 223 000 Euro zu verlangen. Diese Summe hatte die Gemeinde ausgegeben, um Missstände im Rathaus, zum Beispiel fehlende Jahresabschlüsse, aufzuarbeiten. Jetzt verlangt die Gemeinde diese Summe von Ursula Kreutel als Schadensersatz. Sie hatte dagegen Klage eingereicht, im Mai aber verlor sie in erster Instanz vor, weil sie ihre „als Bürgermeisterin obliegenden originären Amtspflichten missachtet“ habe. Kreutel legte Berufung ein, deren Zulassung der Verwaltungsgerichtshof Mannheim derzeit prüft.

Hier werde mit Füßen auf Leute getreten

„Egal wie diese Berufungsverhandlung ausgeht – wir wollen, dass die Gemeinde auf den Schadensersatz verzichtet“, nennt Reinhold Knipping den Grund für seine Unterschriftenaktion. Klar habe Kreutel Fehler gemacht.„Aber hier wird mit Füßen auf Leute getreten, die ohnehin schon am Boden liegen“, ist er empört.

Schon Anfang November hatte der Weissacher Hans-Joachim Damm 50 Unterschriften zur Unterstützung von Ursula Kreutel gesammelt. In einem Bericht unserer Zeitung hatte der heutige Bürgermeister Daniel Töpfer (CDU) die Forderung nach Schadensersatz verteidigt.

„Der Petition mit 50 solidarischen Unterschriften, wie sie aktuell von Herrn Damm vorangetrieben wird, stehen Stimmen von rund 7700 enttäuschten Weissachern und Flachtern gegenüber, die ihre Steuergelder über Jahre hinweg verschleudert sehen“, erklärte Töpfer damals.

Töpfer löst Empörung aus

„Über diesen Satz habe ich mich sehr geärgert“, sagt nun Maria Knipping zur Frage, warum ihrer Meinung nach eine zweite Aktion nötig ist. „Das ist eine Unverschämtheit und eine Arroganz ohne Ende.“ Dass 7700 Weissacher enttäuscht sind, sei eine Aussage „ohne jeglichen Beweis“. Noch etwa zwei Wochen wollen die Knipping Unterschriften sammeln und dann der Gemeinde übergeben.