In den Gemeinderat Weissach könnte im Mai wieder eine Partei einziehen. Kandidaten werden noch gesucht.

Weissach - Seit fast vier Jahren ist Petra Herter Kreisrätin in Böblingen. Damals ist sie für den Weil der Städter Bernd Aupperle nachgerückt, der sich mit seiner Partei überworfen hatte. „Ich habe gemerkt, dass man wirklich was bewegen kann“, sagt die Grünenpolitikerin heute. „Und jetzt ist ein guter Zeitpunkt, auch in Weissach anzutreten.“

 

Bei der Kommunalwahl im Mai wollen die Grünen daher eine Liste einreichen, kündigt Herter an. Damit könnte im Weissacher Gemeinderat dann wieder eine Partei sitzen, nachdem dort derzeit mit der Bürgerliste, den Freien Wählern und der Unabhängigen Liste drei Wählervereinigungen vertreten sind.

Grüne Anliegen hatte bisher stets die Unabhängige Liste verteidigt, die Anfang der 90er-Jahre im Kampf gegen einen Golfplatz im Weissacher Osten entstanden ist.

Das Engagement der Grünen will Petra Herter aber nicht als Misstrauen gegenüber der Unabhängigen Liste (UL) verstanden wissen. „Gemeinsam wollen wir aber noch stärker werden“, erklärt sie. Die UL will sie ergänzen und unterstützen. „Denn das, was der Gemeinderat in den vergangenen fünf Jahren umgesetzt hat, war wenig grün.“

Wachstumsgrenzen seien überschritten

Beispiele fallen ihre einige ein. Bei den Gebäuden der Gemeinde könnten regenerative Energien noch viel mehr berücksichtig werden, sagt Herter: „Da ist bis jetzt wenig passiert.“ Ein zweites Thema sei der Flächenverbrauch. Erst in der jüngsten Gemeinderatssitzung hatte das Gremium mit großer Mehrheit die Erweiterung des Flachter Gewerbegebiets Neuenbühl um fünf Hektar beschlossen. „Da hätten wir Grüne sicherlich nicht zugestimmt“, sagt Petra Herter. Auch bei Porsche seien die Wachstumsgrenzen schon längst überschritten.

Aber auch in den kommenden Jahren stehen in Weissach viele Entscheidungen an. Einen neuen Flächennutzungsplan hat die Gemeinde zwar eben erst beschlossen, die darin aufgeführten Neubaugebiete müssen aber gestaltet werden.

„Da bekennen wir uns zu klaren Vorgaben, was die Energienutzung oder die Gartengestaltung anbelangt“, sagt die Grünenpolitikerin. Auch deshalb will sie mit ihrer Partei aktiv mitgestalten und auf die zukünftige Gestaltung Weissachs Einfluss nehmen. „Mehr Grün für Weissach und Flacht“, ist der Slogan überschrieben, mit dem die Partei Wahlkampf führen will.

Wer stellt sich auf?

Für die Liste suchen die Grünen dagegen noch Kanidaten. Wer der Partei nahesteht, und in den kommenden fünf Jahren in Weissach Kommunalpolitik machen will, der kann sich bei Petra Herter melden oder zu einem Kandidatentreffen am Freitag ins Alte Rathaus kommen.

Herter ist die Ansprechpartnerin ihrer Partei in Weissach, denn einen Ortsverband hat sie bislang noch zusammen mit der Nachbarstadt Rutesheim. Ob darauf ein eigener Weissacher Ortsverband entsteht, überlege man sich nach der Wahl. „Jetzt bündeln wir unsere Kräfte erst einmal für den Wahlkampf.“