An Silvester begrüßen die Kameraden am Flachter Waldhäusle Gäste aus dem ganzen Umland zu einem zünftigen Umtrunk.

Weissach - In der einen Hand ein Brötchen mit Feuerwehrwurst frisch vom Grill, in der anderen ein Glas Sekt, das ist der richtige Auftakt zum letzten Tag des Jahres. Rund um das Flachter Waldhäusle stehen zahlreiche Besucher, plaudern entspannt über das bald zurückliegende Jahr und ihre Pläne für 2018.

 

Auf dem Waldspielplatz nebenan schaukeln Kinder und klettern auf den Spielgeräten, bei zwölf Grad plus und Sonnenschein kein Problem. Aus allen Richtungen kommen weitere Besucher aus dem Wald, viele nutzen den letzten schönen Tag des Jahres für einen Spaziergang mit der Familie.

Eingeladen zu diesem besonderen Jahresausklang haben die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Weissach. Auf den Grill kommen die letzten roten Würste des Jahres und eine ganz besondere Spezialität: Die Feuerwehrwurst. Eine vom heimischen Metzger und Feuerwehrmann Hans Böhmler produzierte Bratwurst Thüringer Art. Sie ist der absolute Renner bei den Gästen. Schon in der ersten Stunde gehen rund 300 Würste über den Tresen.

Jedes Jahr kommen mehr Besucher

Der Kommandant Holger Marquardt ist zufrieden. Jahr für Jahr kommen mehr Besucher. „Dank des schönen Wetters ist es in diesem Jahr besonders voll. Außerdem ist es Sonntag, die Menschen haben Zeit. Die Leute kommen von überall her, Eberdingen, Leonberg und Mönsheim, so im Umkreis von rund fünfzehn Kilometern“.

Auch der Feuerwehrmann selbst freut sich jedes Jahr darauf. „Im Winter eine letzte Wurst vom offenen Grill, das ist schon etwas Besonderes“, lacht Marquardt. Mit rund 20 Helfern waren die Vorbereitungen schnell geschafft. Und ehrenamtlich für andere arbeiten, das sind die Floriansjünger ja gewohnt. Rund 35-mal sind sie 2017 ausgerückt. Marquardts eigener letzter Einsatz war das Beseitigen einer Ölspur vor wenigen Tagen. Diesmal sind sie aber für sich selbst im Dienst, vielmehr für ihre Familien und die Alterskameraden.

Der Erlös des Tages geht in die Kameradschaftskasse. Davon werden ein gemeinsamer Ausflug bezahlt, Familienabende und der Adventsbrunch. „Dieses Dankeschön ist uns besonders wichtig“, sagt Marquardt, „denn unsere Familien tragen das Ehrenamt mit, unterstützen uns“.

Seine Frau Mareen ist auch bei der Feuerwehr aktiv, sie ist für die Jugend zuständig. Holger Marquardt selbst ist mit Herz und Seele Feuerwehrmann, seit 26 Jahren ist er im aktiven Dienst.

Rund um die Uhr verfügbar

Im vierten Jahr ist er der Kommandant, seit der Zusammenlegung der Flachter und Weissacher Wehren zu einer Gesamtfeuerwehr im Jahr 2014. Zuvor hatte er langjährige Stationen in Leonberg als hauptamtlicher Feuerwehrmann und als stellvertretender Kommandant bei der freiwilligen Feuerwehr in Hemmingen.

52 aktive Feuerwehrleute gibt es in Weissach, dazu kommen 13 bei der Jugendfeuerwehr. „Viele unserer Mitglieder sind im Ort beschäftigt“, sagt Marquardt, „deshalb haben wir bei Einsätzen tagsüber meist 25 Feuerwehrleute zur Verfügung, da haben andere Wehren eher ein Problem, die Notrufe abzudecken.“ In Leonberg etwa wird dieses Thema diskutiert.

Aber dennoch ist Nachwuchs auch hier gefragt. Besonders froh ist der Kommandant deshalb, dass allein im letzten halben Jahr dank einer Werbeaktion sechs neue Anwärter gefunden werden konnten. Sie beginnen im Frühjahr ihre Feuerwehrausbildung.