Das große Kicken für den guten Zweck

Die Heckengäuhalle in Weissach ist gut besucht und überall wimmelt es von erhitzten, durstigen Spielern in bunten Trikots. Auf dem Spielfeld kämpfen elf Mannschaften im Wechsel und ohne Unterbrechung um den Turniersieg. Bereits zum achten Mal haben das evangelische Jugendwerk des Kirchenbezirkes Leonberg und der CVJM Weissach in Kooperation diese sportliche Veranstaltung organisiert. Mehr als 10 000 Euro Spendengelder werden auch in diesem Jahr erwartet. Eine große Anzeigentafel zeigt nicht nur den aktuellen Rang und das Torverhältnis der Mannschaften sondern auch jeden Cent, der eingenommen wird.

Simon Bäuerle, hauptamtlicher Jugendreferent, berichtet: „Die Spieler suchen im Vorfeld nach Sponsoren, die bereit sind uns zu unterstützen. Verwandte und Freunde aber auch großzügige Firmen zahlen entweder eine Festsumme ein oder alternativ einen bestimmten Betrag pro Tor der von ihnen gesponserten Mannschaft.“ Die eingenommenen Gelder kommen dem Förderverein des Jugendwerkes zugute. „Damit finanzieren wir unter anderem unsere hauptberuflichen Mitarbeiter und leisten wertvolle Jugendarbeit.“, erklärt Bäuerle.

Glaube stärkt Zusammenhalt

„Es findet auch ein besonderer Gottesdienst für die Sportler statt. Das stärkt den Zusammenhalt und das Durchhaltevermögen“, ergänzt der Jugendreferent bevor er sich schnell die Schürze umbindet und in der Küche die vielen ehrenamtlichen Helfer tatkräftig unterstützt. Bei einer „rund-um-die-Uhr Veranstaltung“ geht natürlich nichts ohne eine körperliche Stärkung zwischendurch. Zur moralischen Unterstützung sind zahlreiche Freunde und Familienmitglieder anwesend und feuern die Spieler von der Tribüne aus an.

Acht Minuten pro Halbzeit sind die jungen Christen auf dem Spielfeld im Einsatz. Das klingt im ersten Moment wenig, aber die Kräfte müssen eingeteilt werden um den Fußball-Marathon zu überstehen. Markus Gerisch ist Abwehrspieler beim CVJM Renningen und zum ersten Mal dabei. „Ich bin durch einen Freund zum Turnier gekommen“, erzählt er. Sein Mitspieler Dominik Planer fügt hinzu: „Es sind auch einige von der Eichenkreuz-Mannschaft des evangelischen Jugendwerkes dabei.“

Jede Woche findet ein offenes Training mit Andacht statt, bei der viele von ihnen mitmachen. Vor zehn Jahren hat der CVJM Renningen zuletzt das Turnier gewonnen. „Aber wir sind die Gewinner der Herzen“, teilen die Fußballbegeisterten mit einem Augenzwinkern mit. Simon Ehrenfeuchter hat gerade eine Spielpause und schaut von der Tribüne zu. Er ist seit der Geburtsstunde dieser Veranstaltung dabei: „Zuerst war ich nur Zuschauer. Aber seit 2007 spiele ich selbst beim Weissacher A-Team mit.“ Seine Mannschaft hat die meisten Spiele der letzten drei Turniere gewonnen, berichtet er mit einem stolzen Lächeln. Nur nachts haben die engagierten Sportler eine vier- bis fünfstündige Pause. Ein leicht veränderter Spielplan und mehr Mitglieder pro Team als die benötigen vier Feldspieler plus Torwart gewährleisten die einzige längere Unterbrechung und die Möglichkeit auszuruhen. Doch die Motivation lässt auch in den Nachtstunden nicht nach, versichern die Fußballer und zeigen vereint mit den Daumen nach oben. Schlapp machen ist keine Option!

Gleich zwei Siegerehrungen

Am Ende eines langen Spieltages naht die Bekanntgabe der Sieger und alle sind schon sehr gespannt. Bei diesem 24-Stunden-Fußballturnier gibt es zwei Gewinner: Zum einen das Team mit den meisten Siegen und dem besten Punkteverhältnis und zum anderen die Mannschaft mit der höchsten Einnahme an Sponsorengeldern.

Um 13 Uhr am Sonntag ist es so weit: Auch 2019 kann das A-Team aus Weissach die meisten Punkte des Turnieres für sich verbuchen. Das höchste Spendengeld erzielt die Mannschaft vom SG Sonnenhof-Großweissach. Die Gesamtsumme beläuft sich auf unglaubliche 19 894, 36 Euro und damit fast auf das Doppelte der erhofften Summe. Großer Dank und Anerkennung gelten allen Teams und jedem einzelnen Spieler für seine grandiose Leistung, die dieses hohe Ergebnis ermöglicht haben.