Allen Widrigkeiten zum Trotz findet des Groove-Tonight-Konzert mit Roman Spilek und Kim Hofmann in Weil der Stadt statt.

Weil der Stadt - Die Gitarrenklänge von Roman Spilek und die Gesangsstimme von Kim Hofmann erreichen ihr Publikum in der Weil der Städter Stadthalle. Nehmen es mit. Auf eine Reise. Hinaus aus den beängstigenden Gedanken rund um die herrschende Pandemie. Mit ihrer Musik verschenken sie an diesem Abend ein kleines Stück Normalität.

 

Der Abend mit Roman Spilek und Kim Hofmann war nun bereits das zweite Konzert des Weil der Städter Livemusik-Fördervereins „Groove-Tonight“ unter Corona-Bedingungen. Neben dem Virus hatte der Vorsitzende Eric Richter aber noch mit einem zweiten Problem zu kämpfen. Die Klage eines Anwohners machte dem Open-Air Konzert im Hof des Spittls ganz kurzfristig einen Strich durch die Rechnung. Gegroovt wurde nun also in der Weiler Stadthalle.

Diskussion um die Klage

„Ich finde den Wechsel in erster Linie wegen der fehlenden Open-Air-Atmosphäre bedauerlich“, sagt Richter. „Sonst ist es kein großes Drama.“ Auch die Besucher des Konzerts bedauerten den Verlust eines besonderen Konzerts unter freiem Himmel. „Viele hier denken, dass ein Einzelner zum Wohle der Gemeinschaft durchaus zwei- bis dreimal im Jahr seine persönlichen Interessen zurückstecken könnte“, sagt Richter. Doch mit den persönlichen Interessen ist das eben so eine Sache. „Ein paar Besucher sind wegen des Wechsels in die Halle abgesprungen“, berichtet der Groove-Tonight-Vorsitzende. Allzu verständlich – wäre ein Konzert in Pandemie-Zeiten im Freien mit deutlich weniger riskant.

Wie bei einem Restaurantbesuch trugen die Konzertbesucher an diesem Abend ihre Mund-Nasen-Bedeckung bis zu den nummerierten Plätzen. Dort konnten sie diese dann ablegen. 95 Tickets wurden für das Konzert verkauft. Mit Abstand waren die Konzertgäste in der abgeteilten Stadthalle verteilt.

Gemeinsam genossen sie das Konzert und den dynamischen Rock, Soul und Blues Sound. „Gitarre spiele ich eigentlich schon fast, seit ich denken kann“, berichtet der in Aalen geborene und heute in Stuttgart lebende Roman Spilek. Im Alter von sechs Jahren erhielt er dann Gitarrenunterricht, zunächst ganz klassisch. Aufgewachsen ist er in einem musikalischen Haushalt. „Mein Vater war bis zu meinem Studium an der Musikhochschule Stuttgart mein Gitarrenlehrer – er ist selber Musikschul-Leiter und Gitarrist in Aalen“, sagt er. Aufgewachsen ist Roman Spilek mit den Beatles. Mit 16 war dann Indie-Rock angesagt. So gingen die ersten Bandprojekte auch in diese Richtung.

„Mein Antrieb ist einfach die Lust am Musik machen“

Roman Spilek ist ein Musiker, der es liebt, Gitarre zu spielen. Eigene Songs, wie auch als Berufsgitarrist, beispielsweise in Musicals oder bei TV-Produktionen. „Mein Antrieb ist tatsächlich einfach die Lust am Musik machen“, sagt er. Seine Texte handeln oft von Zusammengehörigkeit, innerem Frieden und Einklang. „Ein Song heißt beispielsweise ‚Peace of Mind’, es gibt aber auch nachdenkliche Songs über unsere sehr hektisch gewordene Gesellschaft und dem immer weiter, höher und größer“, berichtet er.

Dabei beschreibt er seine Musik als gitarrenlastige, bluesige Pop-Rock-Musik mit eingängigen Melodien. Zusätzlich hatte der Musiker in der Weiler Stadthalle auch einige bearbeitete Covers von den Beatles, Stevie Wonder und Amy Winehouse mit im Gepäck.

Mit im Gepäck hatte Spilek an diesem Abend auch Kim Hofmann. „Ein echter Glücksfall. Kim ist eine tolle Sängerin, aber auch einfach eine gute Freundin“, erläutert er freudig. „Ich spiele ja auch in ihrem Pop-Projekt ‚KIM’ ihre Songs und da hat sie in den vergangene Monaten auch erste Erfolge auf Spotify und Co gehabt.“ So sind Spilek und Hofmann ein gutes Team. Musiker, die einzeln, wie auch im Team zur Hochform auflaufen. Die Musik ist für beide ein Lebenselixier. „Mich inspirieren alltägliche Begegnungen, Erfahrungen, die ich oder meine Freunde machen. Und natürlich inspiriert mich die Liebe“, sagt Kim Hofmann.

Doch, wie geht es weiter mit den Groove-Tonight-Veranstaltungen? „Die Aussichten für die Herbst/Winter-Saison sind relativ düster, weil durch die Abstandsregeln vermutlich ausschließlich die Stadthalle freigegeben wird und die ist atmosphärisch leider nicht optimal“, bedauert Richter. Dennoch plant er noch zwei weitere Konzerte. „Wir wollen uns von dem Virus nicht komplett ausbremsen lassen und vor allen Dingen weiter wenigstens etwas für die Musiker und die Kulturszene in Weil der Stadt tun.“