Der Gemeinderat in Weil der Stadt stimmt einem Anbau an die Kita zu und bewilligt die dafür benötigten Gelder. Die Kosten des Erweiterungsbaus werden auf 650 000 Euro geschätzt.

Weil der Stadt - In der Kita Rappelkiste ist es rappelvoll. Und nicht nur dort: In Weil der Stadt gibt es immer mehr Kinder, die einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz haben. Deshalb hat die Keplerstadt in der Vergangenheit die Anzahl der Plätze in Kindertageseinrichtungen zusammen mit freien und kirchlichen Trägern immer weiter auf heute 736 Plätze ausgebaut.

 

Eine Bedarfsplanung für das Kindergartenjahr 2021/2022 gebe es laut Tanja Kübler, der Leiterin des Amts für Jugend und Soziales, derzeit zwar noch nicht, aber nach den bereits vorliegenden Anmeldungen sei schon abzusehen, dass die Nachfrage nach Betreuungsplätzen die Anzahl der vorhandenen übersteigt. „Wir brauchen die Plätze dringend“, sagte der Bürgermeister Christian Walter. „Was wir hier tun, ist den blanken Mangel zu verwalten.“

Deswegen schlug die Stadtverwaltung dem Gemeinderat vor, an der Kita Rappelkiste in der Burgunderstraße einen Anbau zu errichten, der Platz für eine weitere Gruppe bietet. Insgesamt könnten dann dort in drei Gruppen 75 Kinder ab drei Jahren betreut werden.

Für diesen Erweiterungsbau an das bestehende Gebäude schätzen die Planer Kosten von rund 650 000 Euro – allerdings noch ohne Möblierung. Die Verwaltung hat nun die Zustimmung des Gemeinderats eingeholt, 700 000 Euro an Haushaltsmitteln – aufgeteilt auf zwei Jahre – einzustellen. Für einen beantragten Zuschuss aus dem Bundesprogramm zur Kinderbetreuungsfinanzierung von rund 152 000 Euro liege noch kein Bescheid vor, hieß es.

Zwar stimmten die Stadträte einstimmig sowohl dem Anbau als auch den dafür nötigen Mitteln zu, doch es herrschte einiger Unmut darüber, dass noch kein Gesamtkonzept vorliege. Auch für die Schulen fehle ein komplettes Konzept, kritisierte Jürgen Widmann (Freie Wähler). Er forderte umgehend ein solches Konzept und eine Information über den Sachstand in den anderen Kitas ein.

Steffen Rüger (Grüne), der ebenfalls fehlende Konzepte für Kitas und Schulen bemängelte, fragte, ob man sich Gedanken über den stellenweise problematischen Hol- und Bringverkehr gemacht habe. Cornelia Schmalz (SPD) fand die Idee mit dem Anbau „nicht schlecht“, aber stellte zum einen die Frage nach dem Standort und zum anderen, ob der Preis fix sei.

Die Vertreter des beauftragten Architekturbüros Gerne aus Renningen erläuterten, dass eine Flachdachvariante 640 000 Euro kosten würde, ein Pultdach, das auch zur Diskussion stand, etwas mehr. Die Preise würden derzeit stark anziehen, sagten sie.

Laut Martin Buhl (CDU) müsse man die Kostentransparenz ganz vorne anstellen, weil man schlechte Erfahrungen mit Kita-Bauvorhaben, etwa in Schafhausen und Merklingen, gemacht habe.

Die Diskussion um die richtige Dachform wurde in den Technischen Ausschuss verlagert. Ihm sei die Dachform egal, sagte Alfred Kappler (Grüne), „Hauptsache eine Fotovoltaikanlage kommt drauf. Das, was dafür am idealsten ist, nehmen wir.“