Zu großer Parkplatz: Die Stadtverwaltung ist von den Plänen überhaupt nicht begeistert.

Weil der Stadt - Lidl will seinen Einkaufsmarkt im Weil der Städter Industriegebiet ersetzen. Auf Nachfrage unserer Zeitung hin bestätigt ein Konzernsprecher der Lidl-Zentrale in Neckarsulm diese Pläne. „Eine moderne Einkaufsstätte mit attraktiven Einkaufsbedingungen“ wolle man schaffen, sagt Mario Köhler. „Daher planen wir, unsere Filiale in der Merklinger Straße durch einen nachhaltigen und zukunftsfähigen Neubau zu ersetzen.“

 

Zu Details oder näheren Angaben äußert er sich auf Nachfrage hin aber noch nicht. Man befinde sich noch in der Planungsphase und sei in Gesprächen mit der Stadt, erklärt der Lidl-Sprecher.

Dass er sich so bedeckt hält, könnte daran liegen, dass hinter den Kulissen um die Pläne noch gerungen wird. Denn in der Weil der Städter Stadtverwaltung und im Gemeinderat ist man bislang gar nicht begeistert. Aus Unterlagen der Stadtverwaltung geht hervor, dass Lidl seinen bisherigen Markt und das „Miller & Monroe“-Kleidergeschäft nebenan abreißen will. Beide Grundstücke hat die Lidl-Konzernzentrale schon gekauft. Dort, wo jetzt Miller & Monroe steht, also in der Ecke Siemensstraße/Josef-Beyerle-Straße. soll dann der neue Lidl-Markt entstehen. Das Problem: Für den Platz, wo sich Lidl heute befindet, sind Parkplätze vorgesehen.

Ein solcher Riesen-Parkplatz in bester Lage schmeckt der Stadtverwaltung gar nicht. „Wir haben in Weil der Stadt so wenige Gewerbeflächen, dass wir uns nicht sicher sind, ob wir uns an diese Stelle ein großes Loch platzieren lassen wollen“, sagte der Beigeordnete Jürgen Katz in der jüngsten Gemeinderatssitzung. „Städtebaulich und von der Ausnutzung des Grundstücks her sind wir noch nicht zufrieden.“

Stadt kann nicht viel mitbestimmen

Das Grundstück gehört Lidl – daher kann die Stadt nicht allzu viel mitbestimmen. Dennoch muss der Gemeinderat für das Gebiet einen neuen Bebauungsplan erlassen, und darin könnte er zum Beispiel Vorgaben zur Baudichte machen. Von einer „zwingenden Bauhöhe“ des künftigen Gebäudes ist in einem Papier der Stadtverwaltung die Rede. Auch ein Parkdeck über dem Supermarkt wird darin erwogen. Die Stadtverwaltung will nun rechtlich prüfen, ob sie derlei Vorgaben in einem Bebauungsplan festsetzen kann.

Den Weiler Gemeinderäten ist indes wichtig, dass im Zuge der Neuordnung des Areals auch die Verkehrsführung unter die Lupe genommen wird. „Die derzeitige Situation aus Aus- und Einfahrten ist ziemlich kompliziert“, sagte der Freie Wähler Klaus-Peter Fritschi. Sein Fraktionskollege Jürgen Widmann brachte einen Kreisverkehr ins Gespräch. Das allerdings müsste die Stadt mit übergeordneten Behörden diskutieren, weil es in dem Bereich vor allem Landes- und Kreisstraßen gibt.

Jetzt will die Stadt mit Lidl ins Gespräch kommen. Am Ende beschließt der Gemeinderat dann den Bebauungsplan – mit mehr oder weniger Vorgaben.

Auch in Renningen, Flacht und dem Heckengäu gibt es Pläne


Auch andernorts tut sich einiges im Einzelhandel. In Renningen hat der Rewe-Markt im Industriegebiet (Benzstraße) kürzlich geschlossen. Nach Informationen unserer Zeitung plant dort Edeka, neu einzuziehen.

In Flacht hat im vergangenen Herbst der Eigentümer der Edeka-Marktes gewechselt. Reimund Mägerle aus Althengstett hat ihn an die Familie Lukasiewicz verkauft, die unter anderem auch den Edeka in Heimsheim betreibt.

Ein Investor will einen 700 Quadratmeter großer Drogeriemarkt im Mönsheimer Gebiet Gödelmann, neben dem dortigen Lidl, errichten. Der Gemeinderat hat diesen Plänen vor Kurzem zugestimmt.