Hausen bekommt einen neuen Holzsteg über die Würm. Die hohen Kosten sorgen im Gemeinderat für Unverständnis. Das Land könnte die Hälfte übernehmen.

Weil der Stadt - Die Fugängerbrücke in Hausen ist marode und muss erneuert werden. Das hat die Stadtverwaltung jetzt dem Gemeinderat mitgeteilt. „Nein, die Brücke ist nicht mehr zu retten“, erklärt Klaus Lepelmann. Was der Stadtbaumeister dann ausbreitet, das lässt die Augen der Gemeinderäte indes groß und größer werden. Denn eine halbe Million Euro wird nötig sein, um das Brückle zu erneuern. 320 000 Euro für die neue Brücke selbst und weitere 95 000 Euro für die Planung, die statischen Gutachten und die Untersuchung des Baugrunds. Hinzu kommen noch 45 000 Euro, um die jetzige Brücke zu ertüchtigen, damit sie wenigstens für die Bauzeit durchhält. „Das hat uns auch erstaunt“, sagt Lepelmann vor allem mit Blick auf die hohen Planungskosten.

 

„Fährmann in Hausen“

„Mir erscheinen die Kosten enorm hoch“, sagt der CDU-Fraktionschef Martin Buhl angesichts dieser Zahlen. „320 000 Euro für eine Brücke, das muss ja eine Autobahnbrücke sein.“ Und sein Fraktionskollege Georg Riehle schlägt vor: „Bevor wir so viel Geld ausgeben, werde ich Fährmann in Hausen.“

Einen kleinen Trost hat der Stadtbaumeister aber schon ausfindig gemacht. Denn das Land Baden-Württemberg fördert solche Brückenbauten, die Hälfte der Kosten könnte also das Land übernehmen. Dieser Zuschuss allerdings ist auch der Grund, weshalb sich der dringend nötige Bau verzögert. Denn einen Antrag kann die Stadt frühestens im Frühjahr 2019 stellen. Wenn der genehmigt ist, muss eine Firma gefunden werden, die im Herbst 2019 mit dem Bau beginnt, sodass die neue Brücke im Sommer 2020 fertig wäre.

Die bestehende Holzbrücke muss also noch zwei Jahre durchhalten, während an der Stelle daneben die neue Brücke entsteht. „Das Holz der alten Brücke ist morsch und die Trägerbalken haben viele Fehlstellen“, erklärt Klaus Lepelmann. Der Oberbelag sei schon viele Male geflickt worden. Dennoch wird sie in den kommenden beiden Monaten nochmals auf Vordermann gebracht. „Das ist die vernünftigste Lösung“, sagt Lepelmann. Die Alternative sei der sofortige Abriss und der Bau einer Behelfsbrücke gewesen. Das hat die Stadtverwaltung aber verworfen.

Filigrane Stahlbrücke

Weitere Möglichkeiten, von den hohen Kosten runterzukommen, sieht die Stadtverwaltung aber nicht. „Wir werden darauf achten, dass dort keine Luxusbrücke hinkommt“, kündigt Lepelmann an. Es werde eine filigrane Stahlbrücke mit einer Länge von 35 Metern und einer Breite von zweieinhalb Metern. Die Reduktion der Breite auf zwei Meter hätte seiner Erkenntnis nach keine wesentliche Einsparung zufolge. Auch sei es kaum möglich, dort eine Fertigbrücke einzubauen.

Die neue Brücke soll dann so ähnlich aussehen, wie die neue Fußgänger-Würmbrücke zwischen Weil der Stadt und Schafhausen.