Es ging vor allem Völkerverständigung
Weil der Stadt war die erste Gemeinde im früheren Landkreis Leonberg, die mit einer französischen Gemeinde eine Städtepartnerschaft einging. Damals sei die Völkerverständigung nach dem Krieg, die Schaffung gegenseitigen Vertrauens sowie der Wunsch nach einem vereinten Europa im Vordergrund gestanden, so der Bürgermeister.
40 Jahre später kam auf Vermittlung des ehemaligen Böblinger Oberbürgermeisters Alexander Vogelsang die Partnerschaft mit Bra in Oberitalien dazu. Böblingen war schon mit der benachbarten Stadt Alba befreundet. Die Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde mit dem 650 Kilometer entfernten Bra fand bei gleichzeitiger Übertragung via Internet statt – vor 20 Jahren noch eine technische Herausforderung, vermutete Christian Walter. „Unsere Städtepartnerschaften sind uns eine Freude und ein Gewinn, aber auch eine Aufgabe“, mahnte er, denn nur durch persönlichen Austausch gelinge es, sie am Leben zu erhalten.
Wichtige Zusammenarbeit für Europa
Solche Momente wie heute seien Momente des Friedens und der Freude und das sei heute wichtiger denn je, sagte Vincent Scherrer aus Riquewihr, der „Perle des Elsass“, wie er hinzufügte. Lucilla Ciravegna übermittelte Grüße von Bras Bürgermeister und erinnerte daran, dass eine Delegation erst vor einem Monat zum großen Käse- und Weinfest in der 33 000 Einwohner-Stadt zu Gast war. Die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Italien sei zentral für die Zusammenarbeit in Europa, betonte sie. Besonders feierlich wurde es auf dem Marktplatz, als der Musikverein Stadtkapelle die drei Nationalhymnen der Länder intonierte und die Menschen sich dazu von ihren Plätzen erhoben.
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Schließlich hatte der große Sohn der Stadt, Johannes Kepler, das Wort. In Gedichtform lobte dessen neuzeitliche Personifizierung Hans-Georg Latt die Umbau-Arbeiten auf dem Marktplatz, bei denen das Kepler-Denkmal versetzt und saniert wurde. „Die Autos sind verschwunden, und was mich riesig freut, das ist ein Ort für schöne Stunden“, so Kepler-Latt, „ich wünsch, indem ich nun mein Glas erhebe, das über diesem Markt ein guter Geist nur schwebe.“