Moritz Winkelmann beginnt seine Leitung von „Klassik im Klösterle“ mit dem Trio Gaspard.

Weil der Stadt - Was haben Schafe und Ponys in Südengland mit dem nächsten Konzert der Reihe „Klassik im Klösterle“ zu tun haben? Auf den ersten Blick vielleicht nichts. Tatsächlich ist es aber so, dass Moritz Winkelmann dort beim Prussia Cove Festival zum ersten Mal dem Violinisten Jonian Illias Kadesha und der Cellistin Vashti Hunter, zwei Mitgliedern des Trio Gaspard, begegnet ist. Dritter im Bunde ist der Pianist Nicholas Rimmer.

 

Das Trio Gaspard wird das erste Konzert gestalten, das unter der künstlerischen Leitung von Moritz Winkelmann stattfindet. Der aus Weil der Stadt stammende Pianist gibt zwar auf der ganzen Welt Konzerte, aber für „Klassik im Klösterle“ kommt er sehr gerne zurück in seine Heimatstadt.

„Ich freue mich unheimlich auf das Konzert“, sagt er. Er ist hier schon selbst mehrfach als Künstler aufgetreten und kennt das ebenso kundige wie wertschätzende Publikum. Nun wechselt er die Rolle und wird den Weilern als künstlerischer Leiter begegnen. „Das Trio Gaspard wollte ich unbedingt haben“, erzählt er. „Die Musik strömt aus ihnen heraus. Sie musizieren mit einer Spielfreude, die einen einfach mitreißt. Die Musik lebt, wenn sie spielen.“ Als außergewöhnlich empfindet er auch, wie die drei Musiker jeden Moment genießen und in der Lage sind, das nicht nur zu erleben, sondern auch weiterzugeben.

Moritz Winkelmann. Foto: Dan Hannen
Doch zurück zu den Schafen und Ponys: Die prägen nämlich die Landschaft Südenglands wie die ehrwürdigen Herrenhäuser, von denen eines das steinerne Herzstück des bereits erwähnten Festivals ist.

Dort spielen die Teilnehmer abends zudem in unterschiedlichen Formationen in ihren Zimmern – manche machen Musik, andere lauschen. Die Türen sind offen. So hörte Winkelmann Kadesha und Hunter, die – wie auch Rimmer – ebenfalls solistisch in der Musikwelt unterwegs sind.

Gerade hat das Trio Gaspard Kompositionen von Joseph Haydn eingespielt. Vielleicht, so verrät Moritz Winkelmann, wird man eine erste Kostprobe schon beim Konzert erwerben können.

Vielfältiges Programm

Auf dem Programm stehen am Samstag andere Stücke: Das sogenannte „Geistertrio“ (op. 70/1) von Ludwig van Beethoven,, die Fantasiestücke für Klaviertrio (op. 88) von Robert Schumann, das Klaviertrio Nr. 1 d-Moll (op. 49) von Felix Mendelssohn Bartholdy sowie das Stück „Fremde Szene III“ des zeitgenössischen Komponisten Wolfgang Rihm. Für das Trio Gaspard ist es eine Selbstverständlichkeit, Werke noch lebender Komponisten ins Programm zu nehmen, sagt der neue künstlerische Leiter der von Professor Dietmar Bürgel begründeten Weiler Konzertreihe.

Früher, so erzählt Moritz Winkelmann, hätten beispielsweise die Schüler von Beethoven oder Chopin ganz selbstverständlich die Stücke ihrer Lehrer gespielt. Heute aber komponieren nur noch wenige Lehrer, und die Komponisten zeitgenössischer Musik sind in der Gesellschaft weniger präsent als damals.

Für das Konzert am Samstag gibt es kleine Veränderungen bei der Farbe und dem grafischen Erscheinungsbild auf Drucksachen und im Internet. Dort kann man ab sofort unter der Adresse www.klassikimkloesterle.de direkt seine Konzertkarte bestellen und sich sowohl über die Konzerttermine als auch über das jeweilige Programm und die Künstler informieren.

Soviel sei schon vorab verraten: am 13. April kommt ein Klavierquartett. Besetzung: Andreas Fendrich (Violine), Katharina Brade (Viola), Felix Brade (Cello) und Yukiko Naito (Klavier). Sie bringen Robert Schumanns Klavierquartett Es-Dur (op. 44) und Johannes Brahms‘ Klavierquartett c-Moll (op. 60) mit. Am 8. Juni gehört das Podium dem renommierten Quatuor Ébène und zwei Streichquartetten von Ludwig van Beethoven. Für den 19. Oktober hat sich der Pianist Adam Golka angekündigt.

Was, wann, wo:

Das Konzert mit dem Trio Gaspard beginnt am Samstag, 16. März, um 19 Uhr im Klösterle Weil der Stadt. Karten gibt’s bei Buch und Musik, Buchhandlung Scharpf, Stadt- und Tourist-Info oder per E-Mail an tickets@klassikimkloesterle.de sowie an der Abendkasse. Abonnements nur unter tickets@klassikimkloesterle.de.