Schafhausen bekommt einen neuen Kindergarten samt Feuerwehr-Magazin.

Weil der Stadt - Schick und fein haben sie sich gemacht, die 30 Kinder vom Kindergarten Wirbelwind in Schafhausen – und vor allem passend, mit gelben Westen und tollen Bau-Helmen: „Alle Kinder sind gekommen / haben ihre Schaufel mitgenommen“, singen sie dann artig im Chor vor vielen neugierigen Zuschauern.

 

Wirklich viele haben sich auf den Weg gemacht, um den Kindern beim Spatenstich für ihren neuen Kindergarten zu helfen: der Bürgermeister, der Pfarrer, der Architekt, etliche Gemeinderäte und natürlich die Eltern. „Das habt ihr schon mal toll gemacht“, lobt der Bürgermeister Thilo Schreiber und applaudiert kräftig für das eigens einstudierte Lied.

Damit kann es losgehen. „Jetzt heben wir die Grube aus / für ein neues Kinderhaus“, singen die kleinen, kräftigen Kehlen. Im Oktober 2015 hat der Weiler Gemeinderat beschlossen, fast drei Millionen Euro in die Hand zu nehmen und den Wirbelwind-Kindergarten in Schafhausen neu zu bauen. „Wir hatten da eine sehr schlechte Bausubstanz“, erklärt Bürgermeister Schreiber. „Schnell war daher klar, dass alles für einen Neubau spricht.“

Alle haben Zugang zum Garten

Der Neubau kommt also jetzt, am Mittwoch war Startschuss für den Bau. 800 Quadratmeter Platz werden die Kinder dann haben, vier Gruppen wird es geben. „Wir haben das so geplant, dass alle vier Gruppen Zugang zum Garten im Süden haben“, erklärt Jochen Stuible, der Architekt. Dazu wird es einen Turn-, einen Gruppen- und einen Küchenraum geben. Alles Dinge, die es im alten Schafhausener Kindergarten nicht gab.

„Unsere Anforderungen an den gewünschten Ganztagsbetrieb und die Betreuung für Unter-Dreijährige konnten in dem alten Bau nicht erfüllt werden“, sagt denn auch Bürgermeister Thilo Schreiber, bevor er zum Spaten greift.

Dabei bekommt er kräftige Mithilfe von den 30 Kindern in ihren gelben Westen. Aber auch starke Männer in blauen Anzügen sind angerückt. Denn eine Schafhausener Spezialität wird bestehen bleiben: Dass sich nämlich Kindergarten und Feuerwehr ein gemeinsames Gebäude teilen.

„Wir freuen uns auch über das neue Gebäude“, sagt daher Thomas Esalneck, der Schafhausener Abteilungskommandant. Denn auch für die Feuerwehr war der Neubau dringend notwendig. Das Schafhausener Löschfahrzeug, das auf den Namen „Florian Weil der Stadt 5/41“ hört, ist ein alter Mercedes-Benz aus dem Jahr 1989. „Den müssen wir demnächst ausmustern“, sagt Thomas Esalneck, der Kommandant über 27 Schafhausener Feuerwehrmänner und eine Feuerwehrfrau. „Und ein neues Fahrzeug hätte in die Garage nicht mehr reingepasst.“

Noch sind Feuerwehr und Kindergarten in einer Zwischenlösung

Im Herbst 2017 bekommen Feuerwehr und Kindergarten in dem Weil der Städter Stadtteil dann ihr neues Zuhause. Bis es soweit ist, müssen sie in ihrer Zwischenlösung verharren: die Feuerwehr in einer alten Scheune, und der Kindergarten in Containern. Allein das kostet die Stadt rund 250 000 Euro. „Die Container sind jetzt nicht ideal“, sagt Steffi Ege vom Elternbeirat des Kindergartens. „Wir freuen uns auf jeden Fall, dass es einen Neubau gibt.“ Die Wünsche der Eltern fließen in einem gemeinsamen Bau-Ausschuss aller Beteiligten mit ein. „Und da schauen wir schon, dass es nicht immer nur ums Geld geht“, berichtet Steffi Ege und schmunzelt.

Mit fast drei Millionen Euro ist der Schafhausener Kindergarten samt Feuerwehrmagazin derzeit das größte Bauprojekt in Weil der Stadt. Um das Projekt finanzieren zu können, hatte die Verwaltung ursprünglich geplant, einen Teil der Gartens abzutrennen und als Bauplatz zu verkaufen. Nach Protesten aus der Bevölkerung ist der Gemeinderat von diesem Plan aber abgerückt.