Die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ wird 20 Jahre alt. Jetzt hilft auch die Stadt.

Weil der Stadt - Mit einer Kleinigkeit kann man so viel Freude schenken und Kinderaugen zum Leuchten bringen“. Die Begeisterung steht Silvia Schuhmacher im Gesicht geschrieben. In ihrer Hand hält sie einen verzierten Schuhkarton, der bis zum Rand mit kleinen Geschenken voll gepackt ist. „Das ist ein Karton für einen Jungen im Alter von 12 bis 14 Jahren. Diese Altersgruppe bekommt die wenigsten Pakete“, erklärt sie. Seit mehr als 15 Jahren engagiert sich Schuhmacher für die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“.

 

Die Geschenkaktion für Kinder in Not hat bei vielen Familien, Vereinen und Firmen schon einen festen Platz im Terminkalender. Jedes Jahr packen sie einen oder mehrere Kartons, verzieren sie liebevoll mit buntem Geschenkpapier und füllen sie mit Spielsachen, Schulmaterialien, Hygieneartikeln, Kleidung und Süßigkeiten auf.

Jede dieser kleinen Schachteln wird dann an Heiligabend für ein Kind in einem der ärmsten Länder Europas zum allergrößten Weihnachtsgeschenk. In Deutschland wird die Aktion jetzt 20 Jahre alt.

Silvia Schuhmacher betreibt bei sich zuhause in Münklingen eine von deutschlandweit 800 Hauptsammelstellen. Zu ihr bringen die Aktiven der umliegenden Sammelstellen, darunter Rutesheim, Lehningen und Bad Liebenzell, am 15. November all die gespendeten bunten Schuhkartons.

Gepackt sind sie für Jungen und Mädchen in Polen, Rumänien, Bulgarien, Moldau und seit diesem Jahr auch in der Mongolei. Mit einer riesigen „Schuhkarton-Party“ und etlichen ehrenamtlichen Helfern, werden die Kartons bei Silvia Schuhmacher noch einmal durchgeschaut und für ihre lange Reise versandfertig gemacht.

Vergangenes Jahr konnte der Lastwagen 1490 Geschenke in Münklingen aufladen und ins Verteilzentrum nach Berlin bringen. Von dort koordiniert der christliche Verein „Geschenke der Hoffnung“ die Aktion im deutschsprachigen Raum.

„Angefangen haben wir vor 20 Jahren mit 1600 Schuhkartons aus Deutschland. Im vergangenen Jahr waren es mehr als eine halbe Million Päckchen, die wir auf die Reise schicken konnten“, berichtete Stefan Schmid, der Regionalleiter Süd der Aktion, jüngst im Rathaus der Keplerstadt. Denn die Stadt will sich künftig als Pate für die Hauptsammelstelle von Sylvia Schuhmacher engagieren.

Ein Problem seien die sechs Euro Transportkosten pro Schuhkarton, berichtete Schuhmacher. „Nicht jeder eifrige Schuhkartonpacker denkt daran, das „Reisegeld“ zu überweisen oder dem Paket beizulegen“, hat sie erlebt.

Hier will die Stadt helfen und zudem die Werbetrommel rühren. Thilo Schreiber hatte zudem eine andere gute Nachricht: „Wir wollen noch ein paar Süßigkeiten organisieren“, versprach der Bürgermeister.